Wenn Kinder "YouTuber oder Influencer" werden wollen

14.2.2019, 13:22 Uhr
Wenn Kinder

© Foto: Privat

In seinem mit Beispielen gespickten Referat gibt Blase Tipps, wie Eltern die Balance zwischen Ängsten und Erwartungen hinsichtlich der Online-Aktivitäten ihrer Kinder finden können. Dabei rät er bei allen berechtigten Sorgen über Datenschutz, Mobbing oder unseriöse Geschäfte zu mehr Gelassenheit.

Wer in jungen Jahren die Möglichkeiten der digitalen Angebote kreativ nutzt, "erlernt dabei wichtige Skills, die universell einsetzbar sind", ist der Betreiber eines eigenen YouTube- Kanals mit rund 200 000 Abonnenten überzeugt. Was YouTube-Stars verdienen, wie man mit weiterführenden Ideen sein wirtschaftliches Standbein verstärkt und vieles mehr erfahren die Besucher vom Referenten.

Der heute 27-jährige Robin Blase kennt junge Menschen, die im Kinderzimmer sehr erfolgreich ihr erstes Unternehmen gegründet haben. Als Beispiel führt er den Inhaber einer florierenden Influencer-Marketing-Agentur an, der seine Firma mit 15 gründete und heute in der ganzen Welt gefragt ist. Wenn Eltern offen auf Hobbys im Social-Media-Bereich reagieren, sei das eine schöne Bestätigung für ihre Kinder, wirbt Robin Blase um Verständnis. "Es ist keine sinnlos verschenkte Zeit, sondern das Sammeln wertvoller Erfahrungen."

Hellhörig sollten die Erwachsenen allerdings werden, wenn ihre Töchter oder Söhne davon sprechen, "der größte YouTuber aller Zeiten zu werden". Dies gelinge nur einem Bruchteil aller Jugendlichen, die im Netz aktiv sind. Schließlich seien Superstars unter Musikern auch nicht so häufig zu finden, vergleicht er. Deswegen sollte man nicht gleich die Schule abbrechen, wenn die ersten 10 000 Klicks erreicht sind.

Wie man online einen guten Job macht, dazu gibt Robin Blase in der Lux-Kirche Tipps. Einer lautet: Man sollte mit realistischen Vorstellungen an die Sache herangehen. Im "Visual Content" stecke noch viel Potenzial, ist Blase überzeugt. Wahrscheinlich würden hier neue Arbeitsplätze entstehen. Denn die Online-Medien seien wesentlich vielschichtiger als die klassischen Kanäle. So lasse sich derzeit mit Nischenthemen viel Geld verdienen. Ein YouTube-Kanal über das Bauen mit Legosteinen habe gute Aussichten, viele Menschen zu begeistern. Ein anderer Anbieter aus dem Kundenkreis von Blases Filmproduktionsfirma hat sich auf Tipps zu Dachdeckerarbeiten spezialisiert und sich so eine Einnahmequelle geschaffen.

Auch Videospiele bereiten auf einen wachsenden Markt vor. Derzeit werden spezielle Studiengänge für E-Sport konzipiert, verrät der Branchenkenner. Wer Inhalte im Gaming-Bereich erstellt, lernt nebenbei einiges über Dramaturgie, Suchmaschinen-Optimierung und Livestreaming. Letzteres kommt bei der jungen Zielgruppe, die im klassischen Fernsehen gerade noch vom Dschungelcamp eingefangen wird, hervorragend an. Mit ihren Videobeiträgen sonnen sich aktuell Beauty-Vloggerinnen und sogenannte Influencerinnen in Sachen Fashion und Style in der Publikumsgunst.

Robin Blase — Berufswunsch: YouTuber oder Influencer, Donnerstag, 14. Februar, 19 Uhr, Einlass 18 Uhr, Lux Junge Kirche Nürnberg, Leipziger Straße 25, Eintritt: 12 Euro, mit ZAC-Karte 8 Euro. Karten mit ZAC-Rabatt gibt es nur in den Ticket-Vorverkaufsstellen Ihrer Zeitung und auf www.nn-ticketcorner.de

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