Zu wenig Wasser: Hitze stoppt Kreuzfahrtschiffe

10.8.2015, 05:57 Uhr
Die anhaltende Hitze und Trockenheit macht nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch zunehmend der Flusskreuzschifffahrt zu schaffen.

© Stefan Hippel Die anhaltende Hitze und Trockenheit macht nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch zunehmend der Flusskreuzschifffahrt zu schaffen.

Die Erklärung ist einfach: Die Wasserstände von Donau und Main sind durch die Trockenheit derart niedrig, dass Kreuzfahrtdampfer mit größerem Tiefgang nicht mehr durchkommen. Die Schiffe mit überwiegend amerikanischen, kanadischen und australischen Touristen fahren normalerweise von Amsterdam bis Wien. Da jetzt die Wasserpegel in Süddeutschland extrem niedrig sind,  ist für viele aus dem Norden kommend bei Würzburg oder Bamberg Schluss. Für Schiffe, die von Budapest auf der Donau in Richtung Norden unterwegs sind, ist dagegen in Passau oder Regensburg Endstation.

In der "Durstrecke" dazwischen liegt Nürnberg, für die meisten Kreuzfahrt-Touristen ein Highlight ihrer Reise. Sie müssen derzeit jedoch weit abseits vom Schiff in Busse umsteigen und werden nach Nürnberg gebracht, um dort das Dokumentationszentrum, Saal 600  und die Kaiserburg zu besuchen. Anschließend fahren sie mit Bussen weiter und steigen später wieder auf Kreuzfahrtschiffe um -  dort, wo der Wasserstand noch ausreichend ist.

Nürnberg profitiert von der seit Jahren stark steigenden Nachfrage nach Flusskreuzfahrten.  Legten im Jahr 1992 erst fünf  Kabinenschiffe an, so waren es 2014 bereits 946 Schiffe mit insgesamt 128.000 Passagieren. Tourismus-Experten rechnen damit, dass die Flussschifffahrts-Gäste im Jahr 2014 rund 3,8 Millionen Euro in der Stadt ausgegeben haben.  Tendenz:  weiter steigend. Die Stadt baut daher die Anlegestation für  Kreuzfahrtschiffe im Hafen bis zum Jahresende weiter aus.

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