Mehr Leben in Pegnitz: Drei neue Läden eröffnen

17.8.2018, 07:58 Uhr
Mehr Leben in Pegnitz: Drei neue Läden eröffnen

© Ralf Münch

Pyrros Kellis zieht mit einem Schnellrestaurant in die Räumlichkeiten des ehemaligen "Little Italy" am Alten Rathaus. Dort soll ein griechischer Imbiss hin kommen. Name: "Zum Griechen". Inhaber sind Franziska und Pyrros Kellis. Letztgenannter stammt aus einer griechischen Gastronomenfamilie: Sein Vater habe über 30 Jahre lang das Restaurant "Zum Griechen" in der Nürnberger Straße betrieben, sagt Kellis. Für die Pegnitzer Innenstadt hätten sie sich entschieden, weil sie dort mehr Laufkundschaft erwarten — und natürlich die Räumlichkeiten des "Little Italy" verfügbar gewesen seien.

In der Hauptstraße 26 eröffnet bald ein neues Schuhgeschäft. "SchuhTick" soll es heißen. Die Inhaberin, Anna Homann, hat Erfahrung in einem Schuhladen in Pegnitz: Die 54-Jährige hat schon bei Schuh Bauer als Aushilfe gearbeitet. Eröffnen will sie schon Ende August — falls nichts dazwischen kommt. Dass sie ihren Laden in der Innenstadt eröffnet, ist für sie Ehrensache. "Ich wohne in Pegnitz, bin von hier. Natürlich möchte ich eine lebenswerte Innenstadt. Deswegen war für mich klar, dass ich meinen Laden hier aufmache."

In der ehemaligen Pegnitz-Redaktion des Nordbayerischen Kuriers in der Hauptstraße 62 wird es bald gut riechen: Lucina Hippe will dort einen Seifenladen eröffnen — der auch genau so heißt. Der Eröffnungstermin steht noch nicht fest. "Wenn es gut läuft, haben wir zum Weihnachtsgeschäft schon geöffnet — wenn das nicht klappt, wird es wahrscheinlich erst im Frühjahr soweit sein", so Hippe. Der Grund: Das Haus sei eben alt. Sie renoviere gerade und dabei gebe es eben Unwägbarkeiten.

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Ursprünglich hatte Hippe mit ihrem Partner ein Objekt in Creußen im Auge, die Aussicht darauf hätte sich aber zerschlagen. Sie hätten an einen Ort mit besserer Infrastruktur gewollt, "wo einfach mehr los ist."

Hippe: "Dann wurde uns dieses große und wunderschöne Gebäude angeboten, in dem wir nun alles zusammen unterbringen können: Laden, Werkstatt, Wohnung und die Schwiegermutter." In Gesees, wo sie bisher gewohnt haben, wollte Hippe ebenfalls einen Laden eröffnen. "Aber an der sogenannten Hauptstraße war eben keinerlei Laufkundschaft", sagt Hippe. Die Idee mit dem Seifenladen kam Hippe durch die Hinwendung vieler Menschen zur Naturkosmetik.

Bürgermeister Uwe Raab freut sich, dass neue Läden in die Hauptstraße ziehen. Die Innenstadt sei für ihn die gute Stube und das Herz der Stadt. Es sei städtebauliches Ziel, die Innenstadt als lebendiges Zentrum zu erhalten und stets weiter zu entwickeln. Der Leerstand in der Innenstadt sei meist nur von begrenzter Dauer.

"Aus dem Stegreif erhoben haben in den vergangenen fünf Jahren über 35 Geschäfte gewechselt", so Raabs Stellungnahme. Jetzt kämen weitere vier Geschäfte hinzu, was er als ein positives Zeichen für die Standortqualität in der Innenstadt interpretiert.

Gegen Internet und Discounter müssten sich die Fachhändler in der Innenstadt mit Einsatzbereitschaft, Innovation und hoher Aufenthaltsqualität im Laden wehren. Ihm sei bewusst, dass die Situation des innerstädtischen Einzelhandels durch die Entstehung des Einkaufszentrums im Süden "an Brisanz gewonnen" habe.

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Dem wolle man durch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) begegnen: Begrenzung der Parkdauer und Abschaffung der Parkgebühren seien erste Schritte gewesen. Bessere Grünflächen, Bänke und Sonnenschirme für die Innenstadt und ein Leerstandsmanagement sollen folgen. Durch die Neubelebung von PEP- und K&P-Gelände solle es mehr Besucher in Innenstadtnähe geben. "Mir ist nicht bange um die Innenstadt. Sie unterliegt einem Wandel, den wir aktiv gestalten", so Raab.

Hilfe aus Städtebauförderung

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) wurde 2016 veröffentlicht. Das ISEK ist eingeteilt in die drei Phasen Bestandsanalyse, Aufstellung von Entwicklungszielen und die Festlegung einer Umsetzungsstrategie. Ziel ist es, aus einer Erfassung der Stärken und Schwächen von Pegnitz, die Frage zu beantworten, wie sich Pegnitz entwickeln soll — und durch welche Maßnahmen das erreicht werden kann. Die Erstellung des ISEK ist Voraussetzung, um Geld aus dem Städtebauförderungsprogramm zu bekommen. Für die Innenstadtentwicklung steht laut ISEK die Entwicklung der Stadtbrachen am Pep und K&P-Gelände im Vordergrund.

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