Polizei Nürnberg warnt vor Einbrüchen in der Dunkelheit

Volkan Altunordu

29.11.2018, 05:57 Uhr
Wie hier in Laufamholz, sind Polizeioberwachtmeisterin Jenny Pokorny und ihr Kollege Christoph Müller bis Anfang Dezember in Wohngebieten am Stadtrand unterwegs und klären auf, wie man das Einbruchsrisiko reduziert.

© Eduard Weigert Wie hier in Laufamholz, sind Polizeioberwachtmeisterin Jenny Pokorny und ihr Kollege Christoph Müller bis Anfang Dezember in Wohngebieten am Stadtrand unterwegs und klären auf, wie man das Einbruchsrisiko reduziert.

"Grüß Gott, wir kommen von der Polizei." Wenn man beim Öffnen der Haustür mit diesen Worten von zwei uniformierten Beamten gegrüßt wird, dürfte einem im ersten Augenblick schon ein kurzes "Hoppla!" durch den Kopf gehen. Doch der Schrecken währt nicht lange. Schnell klären Jenny Pokorny und Christoph Müller die verdutzte Frau an der Tür auf, dass sie nicht wegen irgendetwas Schlimmem da sind, sondern nur, um sie vor selbigem zu bewahren. Die beiden Polizisten haben Flyer mitgebracht, mit denen sie an diesem Nachmittag von Tür zu Tür ziehen und die Laufamholzer über das in dieser Jahreszeit erhöhte Risiko von Einbrüchen aufklären.

Denn die Täter nutzen die länger andauernde und früher einsetzende Dunkelheit im Winter aus, wie Karl Lehmeyer erläutert. Der 58-Jährige leitet die 2014 ins Leben gerufene „Besondere Aufbauorganisation Wohnraumeinbruchdiebstahl“ (BAO WED), die bei der Bekämpfung dieser Delikte seither bereits einiges erreicht hat. "Seit dem Höhepunkt im Jahr 2014 konnten wir die Zahl der Einbruchsdelikte um ein Viertel senken", berichtet Lehmeyer. Tendenz: weiter sinkend.

Schlüssel unter der Matte?

Im Rahmen der Aufklärungsarbeit der BAO WED  verteilen dieser Tage in Nürnberg zum zweiten Mal Polizisten Flyer mit Verhaltenstipps. Besonders im Fokus haben sie einbruchsgefährdete Gebiete, also den "Speckgürtel rund um die Stadt", wie es Lehmeyer nennt. Denn ruhige Wohngebiete wie Laufamholz, wo die Beamten heute unterwegs sind, sind auch das bevorzugte Revier von Einbrechern. Deshalb hat die Polizei auf ihrem Flugblatt viele einfache, aber wichtige Tipps zur Prävention zusammengefasst, wie etwa die Mahnung, keine Ersatzschlüssel im Vorgarten unter Fußmatten oder Blumentöpfen zu verstecken. Dadurch, ist zu lesen, "können Sie maßgeblich dazu beitragen, dass die eigene Wohnung nicht zum 'Tatort' wird".

Ein ebenso wichtiges Anliegen der Polizei-Aufklärungsaktion ist es aber auch, dass man bei verdächtigen Vorgängen in der eigenen Nachbarschaft aufmerksamer hinsieht. Zum Beispiel, dann, wenn Fahrzeuge öfter sehr langsam durch die Gegend fahren, unbekannte Personen die Umgebung auffällig beobachten, Fremde das Grundstück nebenan betreten oder verdächtige Geräusche zu vernehmen sind. 

Zeugen werden in solchen Fällen dringend gebeten, ohne zu zögern über die Notrufnummer 110 die Polizei zu alarmieren und ihr die Kennzeichen auffälliger Autos und Personenbeschreibungen mitzuteilen. Nach der letzten Aufklärungsaktion habe man auf diese Weise gleich in drei Fällen die Einbrecher sofort erwischt, sagt Bert Rauenbusch. "Wir gehen jedem Hinweis mit der nötigen Sorgfalt nach", berichtet der Polizeipressesprecher und betont, dass Anrufern auch im Falle eines eventuellen Fehlalarms keine Konsequenzen drohen oder Kosten entstehen. 

Den Aktions-Flyer gibt es online. Weitere Infos unter: www.polizei-beratung.de und www.k-einbruch.de.


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