Austausch ist gesichert

14.10.2015, 16:03 Uhr
Austausch ist gesichert

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Sie machten mit beim sportlichen Wettbewerb der Partnerschule, und sie übten sich im Malen von Schriftzeichen, sie enthüllten zusammen mit den Schülern aus dem Bezirk Xinbei in Changzhou ein Freundschaftsdenkmal, und sie sangen beim Abschlussabend miteinander ein fröhliches Lied, das jeder kennt – freilich nur in China. Für die 15 Elftklässler aus Roth, die den Schüleraustausch mit der chinesischen Mittelschule gut vorbereitet angingen, waren die 14 Tage in Asien ein „deutliches Zeichen dafür, dass die Gastgeber eine Verbindung aufbauen wollen“.

Auch wenn die Englischkenntnisse der gastgebenden Schüler und deren Eltern nicht immer ausreichend waren für tatsächliche Kommunikation, so sei doch ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaft deutlich zu spüren gewesen. Für den nächsten Trip von und nach Asien sei zudem festgelegt, dass die chinesischen Partnerschüler zuvor einen Englisch-Intensivkurs absolvieren müssen, wie die begleitenden Studiendirektoren Ulrike Büttner-Germaschewski und Franz Schicker betonten. Weiterer Vorteil des Austauschs: Den Alltag habe man — beim Leben in den Familien mit warmem Essen schon zum Frühstück und Schulbesuch bis abends — wirklich miterlebt.

Wienerle und Brezn

Nach dem ersten Kennenlernen in Asien wollten die Rother im Juli dann auch beim Gegenbesuch den jungen Chinesen etwas bieten. Neben Ausflügen nach Nürnberg, München, Würzburg und Neuschwanstein, häufig mit „Wienerle und Brezn“, konnten die hiesigen Gymnasiasten auch gleich den Challenge als Großereignis präsentieren – inklusive Feuerwerk und Helferfest, die Gäste „waren begeistert“. Ganz besonders fasziniert waren sie aber von einer Erscheinung, die die Gastgeber gar nicht vorbereiten konnten; Der nächtliche Sternen- und tagsüber der blaue Himmel waren für die jungen Leute aus der Millionenstadt Chongzhou mit täglichen Smogwerten das Highlight schlechthin.

Mit einem lebendigen Bericht von ihren Erlebnissen bedankten sich nun die Gymnasiasten bei der Stadt Roth, die 15000 Euro für den Austausch beigesteuert hatte. En Detail erläuterten die jungen Leute, wie das Geld der Sponsoren (neben der Stadt sind das Leoni, Sparkasse, Carl Schlenk AG und der deutsch-chinesische Förderverein) verwendet wurde: Das Geld sei komplett aufgebraucht, „aber es hat gereicht“, bilanzierten Lukas Kindlein und Markus Rösch als „Finanzminister“ des Teams.

Dass Kontakte untereinander immer noch bestehen, bestätigte Shannon König auf die Frage von Dr. Walburga Kumar (FDP), die nicht nur Mitglied im Finanzausschuss ist, sondern auch dem Verein der Freunde des Gymnasiums angehört. Daniel Matulla (CSU), der sich nach dem Nutzen des Austauschs für die Stadt Roth erkundigte, erfuhr von Markus Rösch, dass für ihn nun ein duales Studium bei der Firma Leoni vorstellbar sei – mit Perspektiven in China.

Die Nachfrage von Andrea Schindler (die Grünen), ob sich die Schüler denn „wenigstens im Vorfeld“ auch mit dem politischen System in China, mit dem Wert von Menschenrechten dort beschäftigt hätten, blieb dagegen im Raum hängen. Für die Schüler versicherte Kai Nierula zwar, sich selbst damit auseinanderzusetzen, für den Austausch aber stünden „die persönlichen Beziehungen im Vordergrund“.

Für den nächsten Austausch hat der Ausschuss nun weitere 15000 Euro der Stadt zugesichert, für die gesellschaftspolitische Vorbereitung der Reise im Unterricht scheint ja noch Bedarf zu bestehen…

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