Ehrenamtlichen Sterbebegleitern Ängste nehmen
17.2.2016, 14:21 UhrDer mit 500 Euro dotierte Preis wurde bei einer Feierstunde in Nürnberg überreicht. „Unser Ziel war es, Hospizhelfern Ängste zu nehmen“, erklärt Esther Hahn, Beauftragte für Palliative Care der Rummelsberger Diakonie am Hilpoltsteiner Auhof. Am Auhof und in seinen dezentralen Wohnheimen und Wohngruppen leben derzeit 370 Menschen mit geistiger Behinderung. Jährlich sterben etwa fünf Bewohner. Viele Ehrenamtliche sind unsicher, was sie erwartet, wenn sie Menschen mit Behinderung am Lebensende begleiten, so die Erfahrung von Esther Hahn. „Bei der direkten Sterbebegleitung gibt es keinen Unterschied“, sagt sie.
Jedoch sei das soziale Umfeld oft ungewohnt: Leben die Menschen in Wohngruppen, müssten oft auch die Mitbewohner begleitet werden. „Wie gehe ich damit um, wenn jemand auf mich zukommt, mich anfasst, ich aber nicht verstehe, was er sagt?“, beschreibt die Expertin für Palliative Care mögliche Unsicherheiten. In einem Aufbaukurs lernten bislang 20 ehrenamtliche Hospizbegleiter die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung und ihr soziales Umfeld kennen.
Wissen und Formen
Zum Curriculum gehören auch Wissen um Formen der Behinderung, eine verständliche Kommunikation sowie Rituale am Lebensende und rechtliche Grundlagen. Zudem hospitierten die Ehrenamtlichen in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Der Ausbildungsplan ist ab Sommer 2016 im Esslinger Hospiz-Verlag erhältlich, denn auch andere Einrichtungen und Hospizvereine sollen von den Erfahrungen der drei großen sozialen Träger profitieren und selbst Schulungen für ehrenamtliche Hospizbegleiter in der Behindertenhilfe durchführen.
Die Sterbebegleitung von Menschen mit Behinderung hat in der Rummelsberger Diakonie eine lange Tradition. Anfang des Jahres wurde eine neue Fachstelle für Hospizarbeit und Palliative Care geschaffen. Diese bündelt die bestehenden Konzepte für die Sterbebegleitung von Menschen mit Behinderung in allen Einrichtungen des sozialen Trägers und entwickelt diese weiter.
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