Hilpoltstein: Passende Puzzleteile fürs große Ganze gesucht

7.10.2016, 18:18 Uhr
Hilpoltstein: Passende Puzzleteile fürs große Ganze gesucht

© Foto: HiZ-Archiv/Harry Rödel

So monierte unter anderem FW-Fraktionssprecher Michael Greiner, dass ein Radwegekonzept, wie es Anja Günter in ihre Ausführungen aufgenommen hatte, „zwar ein schönes Wort ist, aber keine Lösungen für den Altstadtring bietet.“

Auch sein SPD-Kollege Benny Beringer kritisierte das Konzept. „Das ist alles anders gelaufen, als wir uns das vorgestellt haben“, meinte er und verwies darauf, dass der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) bei diesem Konzept völlig unter den Tisch gefallen sei. „Schade, das Gutachten kostet unheimlich viel Geld“, sagte der SPD-Sprecher.

In dieser Hinsicht nahm Bürgermeister Markus Mahl die Referentin in Schutz. „Wir haben von Anfang gesagt, dass wir in Kooperation mit dem Staatlichen Bauamt Nürnberg eine Optimierung des Verkehrsflusses anstreben.“ Ein umsetzbares Konzept sei nicht Bestandteil der Ausschreibung und des Vertrags gewesen.

Zudem „müssen wir uns in punkto Binnenverkehr an die eigene Nase fassen.“ Es wäre schon viel erreicht, wenn sich der werktägliche Schülerpendelverkehr – das „Taxi Mama“ — entspannen würde, so Mahl.

Einheitliches System

Anja Günter, die in ihre Untersuchung auch Wünsche des Runden Tisches aufgenommen hatte, der Mitte März im Hofmeierhaus stattfand, kam zu dem Fazit, dass die Situation am Altstadtring mit einer Angleichung der Ampelschaltungen entzerrt werden könnte. Bis dato würde es für die vier großen Ampeln in Hilpoltstein vier unterschiedliche Steuerungssysteme geben. Mit einem einheitlichen System wäre eine „grüne Welle“ durchaus möglich. Unter anderem könnte eine Ampel im Einmündungsbereich Bahnhofstraße Sinn machen.

Im Gegenzug könnte man die Ampel an der Kreuzung Freystädter Straße/Drei-Eichen-Straße abschalten und stattdessen ausschließlich eine Fußgängerampel installieren. Vorstellbar wäre eine „Lichtsignalanlage“, so der offizielle Terminus für Ampel, an der Allersberger Straße auf Höhe des Edeka-Marktes, erklärte Anja Günter.

„Pförtnerampel“

Diese könnte man als „Pförtnerampel“ nutzen, wenn der Umleitungsverkehr für die A 9 durch Hilpoltstein fließe. Allerdings werde man auch prüfen, ob eine Umleitung über Freystadt möglich wäre. Das Thema Tempo 30 sowie ein Nachtfahrverbot für Lkw werde man zudem untersuchen.

Mit einem Radwegekonzept könne sich die Situation in Hilpoltstein entzerren — unter anderem durch Verbreiterung der Geh- und Radwege. Die Ausfahrt aus der Pfalzgrafenstraße auf die Rother Straße liege vielen Bürgern am Herzen, berichtete Anja Günter. Weswegen man sich darüber Gedanken machen müsse.

Wie es jetzt weitergeht? Anhand des Verkehrskonzeptes, das 25 000 Euro kostete, werde der Stadtrat eine Prioritätenliste erstellen und Projekt für Projekt abarbeiten.

Michael Greiner fügte abschließend hinzu, dass es den Freien Wählern auch um eine Erleichterung der Anwohner gehe. Dies dürfe man auf keinen Fall aus den Augen verlieren.

2. Bürgermeisterin Ulla Dietzel bezeichnete die Ausführungen von Anja Günter als „nachvollziehbar“. Sie verglich den Verkehr mit einem „Puzzle“, bei dem „alle Teile zusammenpassen müssen, weil es sonst kein großes Ganzes gibt“.

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