Könige bei Kanzlerin: Hilpoltsteiner Sternsinger in Berlin

8.1.2015, 17:30 Uhr
Könige bei Kanzlerin: Hilpoltsteiner Sternsinger in Berlin

© Foto: kna

Aus allen 27 deutschen Diözesen waren sie in die Hauptstadt gekommen — je ein junger Kaspar, ein Melchior, ein Balthasar und ein Sternträger. Beim Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ hatten sie sich mit einem Quiz beworben. Das Hilpoltsteiner Quartett hatte die richtigen Antworten und das nötige Quäntchen Glück.

Los in Richtung Berlin ging es bereits am Dienstag mit dem Zug. Dabei stellten die vier Teenager unfreiwillig fest, dass das Reisen seit der Zeit ihrer königlichen Vorbilder zwar komfortabler, aber auch komplizierter geworden ist: Auf ihrem Ritt zum Jesuskind mussten die echten drei Könige sicher nicht erst den richtigen Wagen und die reservierten Sitzplätze finden.

Beeindruckt waren die jungen Hilpoltsteiner vom gewaltigen organisatorischen Aufwand und den Sicherheitsvorkehrungen für den Empfang im Kanzleramt. Das machte die vier Ministranten gehörig stolz. Immerhin nehme sich die mächtigste Frau der Welt eine gute Stunde Zeit für sie und lasse sie so wissen, dass ihr das Engagement der Sternsinger wichtig ist.

Für die Jugendlichen gab es von Angela Merkel viel Anerkennung. „Wer Sternsinger sieht, dem wird ein bisschen warm ums Herz“, so die Kanzlerin. Überall in Deutschland zögen die Drei- und Viergespanne zu den Menschen, um sich für benachteiligte Kinder in aller Welt einzusetzen. „Ihr tut etwas unglaublich sinnvolles“, lobte Merkel. Das Schicksal anderer lasse die Sternsinger nicht kalt — Menschen, die sie nicht kennen, aber über die sie während ihrer Vorbereitung viel gehört hatten.

Neben „warmen Herzen“ hinterlassen die Dreikönigssänger mit ihrem Segen „Christus mansionem benedicat“ aber auch gesegnete Häuser. Das sei ihr fürs Bundeskanzleramt besonders wichtig, betonte die Kanzlerin: „Wir haben hier oft schwierige Entscheidung zu treffen. Und wenn man weiß, dass so ein Haus gesegnet ist, dann lassen sich diese schwierigen Entscheidungen leichter treffen.“

„Segen bringen, Segen sein. Gesunde Ernährung für Kinder auf den Philippinen und weltweit“ hieß das Leitwort der diesjährigen Dreikönigsaktion. „Alle Kinder und Jugendlichen haben ein Recht auf gesunde Ernährung“, verdeutlichte Pfarrer Simon Rapp als Präses des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend. Er hatte die Sternsinger mit Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, ins Kanzleramt begleitet. Die Kanzlerin bat Rapp, „sich auch in diesem Jahr dafür einzusetzen, dass der Einsatz der Sternsinger zum Segen wird für Kinder und Jugendliche in aller Welt.“

Für einen munteren Plausch mit ihren „königlichen“ Gästen hatte Angela Merkel anschließend allerdings keine Zeit mehr. Die Hilpoltsteiner Delegation durfte der Kanzlerin aber immerhin die Hand schütteln, ihr ein gutes neues Jahr wünschen und ein gemeinsames Erinnerungsfoto schießen. Zum Mittagessen kam Merkel dann nicht mehr mit, auch wenn sich die zwölfjährige Maike darüber gefreut hätte, wie sie Betreuerin Ulrike Seitz verriet. Die Kanzlerin war da bereits auf dem Weg zum nächsten Staatsbesuch nach London.

 

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