Brückenabriss: A6 bei Schwabach wird komplett gesperrt

11.11.2016, 18:37 Uhr
Brückenabriss: A6 bei Schwabach wird komplett gesperrt

© Fotos: Hans von Draminski

Andreas von Dobschütz ist in der Dienststelle Fürth der Autobahndirektion Nordbayern seit kurzem der Experte für Brücken und Ingenieurbau. Laut seiner Auskunft wird die alte Brücke, die nahe einem früheren Stützpunkt der Autobahnmeisterei steht, in der Nacht vom kommenden Samstag auf Sonntag in der Zeit von 20 Uhr abends bis etwa 6 Uhr morgens komplett abgerissen. Ein vergleichsweise großes Zeitfenster, weil die Brücke auf konventionellem Weg abgerissen und nicht etwa gesprengt wird, so Dobschütz.

Dennoch muss die A 6 in dieser "verkehrsarmen Zeit", so bezeichnet Dobschütz die in Frage kommenden Nachtstunden, für rund zehn Stunden in beiden Richtungen gesperrt werden. Was für Autofahrer auf der wichtigen Ost-West-Route voraussichtlich einen gewissen Zeitverlust durch Umleitungen bedingen wird.

Umleitung durch Stadt

Umgeleitet wird der Autobahn-Verkehr - analog zum Abriss der Brücke an der Äußeren Rittersbacher Straße vor einigen Monaten - über die Anschlussstelle Schwabach-Süd in die Rother Straße, Angerstraße (am Parkbad vorbei), Lindenstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Nördlinger Straße auf die B 466 bis zur Anschlussstelle Schwabach-West beziehungsweise umgekehrt, wie der Fürther Dienststellenleiter Andreas Eisgruber verrät.

Der Abriss wird, so hofft Eisgruber, reibungsloser vor sich gehen als an der Äußeren Rittersbacher Straße, wo die aufwändige Massivbauweise der alten Brücke für unvorhergesehene Probleme beim Abbruch sorgte. "Wir denken, dass die Demontage dieses Mal aufgrund der vorhandenen Fertigbauteilträger deutlich schneller zu machen ist", sagt Andreas Eisgruber.

Trasse noch nicht befahrbar

An der Äußeren Rittersbacher Straße wurde neben der zeitgleich mit dem Abriss eingerichteten Fußgängerbrücke inzwischen die neue Autobrücke weitgehend fertiggestellt. Befahrbar ist die Trasse freilich noch nicht wieder, weil man das Thema "Kabelverlegung" bei dem Ersatzbau anders gelöst hat: Verliefen bisher die meisten Leitungen in der Brücke, so werden nun eigens neue Leerrohre verlegt, in denen die verschiedensten Leitungsarten verlaufen sollen.

"So lange das nicht alles abgeschlossen ist, kann auch keine Fahrbahndecke aufgebracht werden", erklärt Andreas Eisgruber, der zudem daran erinnert, dass eine so umfangreiche Baumaßnahme nur "in ganz enger Abstimmung mit der Stadt" umzusetzen sei - und dass diese Kooperation völlig problemlos über die Bühne gehe.

Obwohl es auch bei den Arbeiten an der Äußeren Rittersbacher Straße kleine unangenehme Überraschungen gab - so verliefen beispielsweise in den Übergangsbereichen zum Teil deutlich mehr (aktive) Kabelstränge, als in den offiziellen Plänen verzeichnet sind - befindet man sich laut Andreas Eisgruber im Zeitplan.

Straßenführung im Endspurt

Der sieht vor, dass die Arbeiten bis Anfang Dezember abgeschlossen sein sollen. Auch die neue Straßenführung "An der Autobahn" soll bis dahin fertig sein. Was für das Auge des Laien noch sehr unfertig wirkt, sei in Wahrheit schon im Endspurt. "Die Erdarbeiten sind praktisch beendet, die neuen Rampen aufgeschüttet", zählt Andreas Eisgruber auf. Sobald die alte Brücke abgerissen sei, werde der Neubau vollendet und die Straße mit Belag versehen.

Zuvor wird es am kommenden Wochenende aber hektisch und laut: Unter der alten Brücke werden Bagger mit großen Meißeln platziert. Die Brücke selbst hat bereits keine Anbauteile mehr, sondern besteht im Prinzip nur noch aus der Fahrbahnplatte aus Beton und den Stützträgern. Die Fahrbahn wird abgehoben, zerkleinert und wegtransportiert, die Stützträger abgebrochen. "Es könnte sein, dass der Mittelträger noch eine Weile stehen bleibt, aber für dessen Abbruch müssen wir die Autobahn nicht mehr komplett sperren", beruhigt Andreas Eisgruber.

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