Neben Helm-Schule: (Bau-) Grundstück mit Baumriesen

26.6.2015, 08:34 Uhr
Neben Helm-Schule: (Bau-) Grundstück mit Baumriesen

Auf der Suche nach Flächen für sozialen Wohnungsbau steht auch dieses, derzeit als Gemeinbedarfsfläche für Kinderbetreuung im Flächennutzungsplan verankerte Grundstück, zur Debatte. Der Stadtrat befasst sich mit dem Vorhaben bei seiner Sitzung am 26. Juni (um 16 Uhr im Evangelischen Haus).

Auf dem Grundstück befindet sich eine große Zahl an Laubbäumen, die unter die Baumschutzverordnung fallen, insbesondere eine beeindruckende alte Linde und viele Eichen. Dazu gibt es einige Überraschungen, die zu erkennen es einiger Fachkenntnis bedarf, wurde bei der Begehung klar.

Im Rahmen einer stadtweiten Kartierung von alten Obstbaumsorten durch den BN in den Jahren vor 2011 wurden auf der Fläche Birnbäume gefunden, die deutlich älter als 100 Jahre sind. Insbesondere ein Birnbaumriese fällt ins Auge. Die große Aarener Pfundsbirne, die Größe der Früchte war namensgebend, gibt es in Deutschland nur noch an ganz wenigen Standorten in Mittelfranken. Dieser Baum ist größer als die bereits seit langem unter Schutz stehende Gustav-Adolf-Birne auf dem Hainberg in Gebersdorf/Nürnberg und gehört zu den größten Birnbäumen in Süddeutschland. Er ist sicherlich 120 Jahre alt, vielleicht auch deutlich älter.

Bereits 2007 versuchte der BN vergeblich, diesen Baum als Naturdenkmal anerkennen zu lassen. Zwei weitere, über 100 Jahre alte Birnbäume, deren Sorte nicht bestimmbar ist, und zwei Apfelbaumraritäten, der Rote Eiser und der Rote Astrachan, befinden sich unter den vielen Obstbäumen als Besonderheiten in diesem Garten.

Die Fläche ist bereits seit 1780 eine Gartenfläche, ursprünglich ein Obstgarten der Stirnerschen Kattunfabrik (1780 bis 1810), später Garten der Beckh‘schen Villa. Die anwesenden Stadträte zeigten sich beeindruckt von der grünen Oase mitten in der Stadt. BN-Ortsvorsitzende Almut Churavy äußerte die Hoffnung, dass für die Fläche ein Konzept erstellt wird, das den Baumbestand weitgehend erhält, möglicherweise eine schulische Nutzung für umweltpädagogische Zwecke ermöglicht.

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