Rohr: Wasser- und Abwassergebühren steigen

4.12.2015, 08:58 Uhr
Rohr: Wasser- und Abwassergebühren steigen

© Foto: Wieser

Das Gemeindeoberhaupt warb dafür, für die noch unterzubringenden 15 Flüchtlinge Wohnraum, vorrangig in Regelsbach, Gustenfelden und Kottensdorf bereitzustellen, nachdem die bisher in der Gemeinde aufgenommenen 30 Asylbewerber in Rohr wohnen. Die Gebühren für Wasser und Abwasser werden ab 2016 bei allen sechs Einrichtungen angehoben. Dies muss der Gemeinderat in der Dezember-Sitzung noch absegnen.

Erfreulich ist die Anzahl der Geburten, die in diesem Jahr bisher bei 30 Kindern (2014 waren es 24) liegt. Im November waren 3650 Einwohner gemeldet. Die Grundschule in Regelsbach besuchen 113 Kinder. Im September konnten wieder zwei Eingangsklassen gebildet werden. Die Mittagsbetreuung, derzeit drei Gruppen mit 36 Kindern, hat im September die Alten- und Familienhilfe Schwabach von der Diakonie Rohr übernommen.

Gut angenommen wurden das Ferienprogramm (35 Veranstaltungen mit 164 Kindern) und die Ferienbetreuung (je eine Woche in den Oster- und Sommerferien). 2016 soll die Betreuung zusätzlich um eine Woche in den Pfingst- und eine weitere Woche in den Sommerferien ausgedehnt werden. Die Rohrer Kindertagesstätte unter der Trägerschaft der Kirchengemeinde Rohr besuchen 36 Krippen- und 104 Kindergartenkinder.

Finanzlage noch gut

Auf dem fünften Platz im Landkreis liegt die Gemeinde Rohr bei der Steuerkraft. Die Einnahmen bei der Einkommenssteuer (voraussichtlich 1,98 Millionen Euro) und bei der Gewerbesteuer (voraussichtlich 980 000 Euro) bewegen sich nach wie vor auf hohem Niveau. 454 000 Euro sollen durch die staatlichen Schlüsselzuweisungen in die Gemeindekasse kommen. An Kreisumlage führte die Gemeinde Rohr dieses Jahr 1,39 Millionen Euro ab.

Das gemeindliche Finanzpolster ist leicht geschmolzen und beträgt noch 2,29 Millionen Euro. „Die geplante Entnahme von 140 000 Euro wird voraussichtlich nicht benötigt“, deutete der Bürgermeister an. Die Verschuldung soll weiter verringert werden und sich am Jahresende bei 547 000 Euro einpendeln. Nicht erfreut ist Felix Fröhlich über die vom Staat geplante Anhebung des Nivellierungshebesatzes für die Grund- und die Gewerbesteuer auf 310 von Hundert. Dies bedeutet, dass wir unsere gemeindlichen Hebesätze von derzeit jeweils 300 auch auf 310 von Hundert anheben müssen, so Fröhlich. „Sonst würde uns fiktiv eine um 127 000 Euro höhere Umlagekraft angerechnet, obwohl wir diese tatsächlich nicht haben“, erklärte der Bürgermeister.

Felix Fröhlich erwähnte zudem, dass die Gemeinde das Brennereigelände in Rohr erworben hat.

Kreisverkehr wird 2016 gebaut

Von den seit längeren diskutierten und geplanten Projekten sollen 2016 baulich einige umgesetzt werden. Dazu zählt der Kreisverkehr bei Gustenfelden, für den mittlerweile die Ausschreibung durchgeführt wurde. Ausgebaut werden soll zudem die Gemeindeverbindungsstraße von Gustenfelden nach Oberreichenbach. Auf der Rohrer Seite ist alles klar. Abstimmungsbedarf besteht noch bei der Nachbargemeinde Kammerstein, da diese die Straße in ihrem Gebiet an den östlichen Ortsrand von Oberreichenbach verlegen will.

Auf die bauliche Umsetzung wartet auch der Geh- und Radweg entlang der Kreisstraße RH12 von Rohr nach Göddeldorf. Die Planung ist mit den Beteiligten abgestimmt und der Landkreis hat die Gelder im Haushalt eingestellt. Jedoch könnte die naturschutzfachliche Beurteilung den Baubeginn noch verzögern, deutete Fröhlich für ihn nicht nachvollziehbare Hindernisse an.

Das Verfahren zur „Dorferneuerung und Flurneuordnung Regelsbach/Hengdorf/Nemsdorf“ geht schrittchenweise voran. Um den Kreuzungsbereich Staatsstraße/Kreisstraße in der Regelsbacher Ortsmitte zu entschärfen, gibt es Überlegungen, die Kreisstraße RH11 nach Süden zu verlegen. Dazu muss das ehemalige Milchhaus weichen.

Beim Verfahren nach der Breitbandförderrichtlinie hat sich bei der Markterkundung kein Netzbetreiber gemeldet, der einen eigenwirtschaftlichen Ausbau des Breitbandnetzes vornehmen will. Bei der nachfolgenden Ausschreibung gab es vier Angebote. Die Gemeinde steckt jedoch wegen komplizierter Rechtskonstellationen im Bereich der Vectoring-Technik derzeit fest, erklärte der Bürgermeister.

Entscheidung im Dezember

Die Neukalkulation der Gebühren für die drei Abwasserentsorgungsanlagen und die drei Wasserversorgungseinrichtungen hat für 2016 bis 2018 ergeben, dass ab 1. Januar 2016 bei allen sechs kostenrechnenden Einrichtungen die Gebühren angehoben werden müssen, so Fröhlich. Der Gemeinderat muss im Dezember auch noch eine Entscheidung treffen, ob die Kläranlage Gustenfelden/Kottensdorf saniert und erweitert wird oder ob die Abwässer aus der Altgemeinde Gustenfelden künftig nach Schwabach in die dortige Kläranlage eingeleitet werden.

Saniert werden muss die Trinkwasserversorgungsanlage Gustenfelden. Hierfür sind Kosten von 400.000 Euro ermittelt worden.

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