Schwabach: Auch Blattgold glänzt am Altar

13.8.2016, 16:17 Uhr
Schwabach: Auch Blattgold glänzt am Altar

© Foto: Arno Heider

Mit Gabelstapler und Flaschenzug bewegte der erfahrene Handwerker die 140 mal 140 Zentimeter großen Steinplatten aus Schleeriether Sandstein vor den Hochaltar. Zwölf Elemente sind es, die von der Steingalerie Würzburg aus dem Bruch geholt und bearbeitet wurden. Übereinandergelegt ergeben sie eine Höhe von 100 Zentimetern. An den Kanten sind die Platten abgeschrägt, „damit die Schichten besser zur Wirkung kommen, sagt Rudolf Ackermann aus Eichstätt, dem der Entwurf für das tonnenschwere Werk zu verdanken ist.

Der Künstler ließ es sich nicht nehmen, beim Aufbau des Altares dabei zu sein. St. Sebald ist die 15. Kirche, die er gestaltet, erzählt er. Nicht nur im Bistum Eichstätt wurde er aktiv — auch in den Diözesen Augsburg, Stuttgart und Bamberg wurden seine Ideen umgesetzt.

Die zwölf Platten, erläutert Ackermann, haben natürlich Symbolkraft: zwölf Apostel, zwölf Monate, zwölf Monde. Das achte Element glänzt in Schwabacher Blattgold und hat eine Aussparung. In die wird bei der Altarweihe am 16. Oktober ein separater Stein mit einer Reliquie eingemauert.

Auch die sieben Steinschichten darunter und die vier Platten darüber haben für den Eichstätter Künstler Aussagekraft: „Die Sieben ist eine heilige Zahl“, sagt er und nennt zwei Stichworte dazu: „Sieben Sakramente, sieben Todsünden.“ Zu der Vier fallen Rudolf Ackermann spontan die Stichworte vier Evangelisten, vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten oder vier Paradiesflüsse ein.

„Ich wollte Sandstein für den Altar verwenden, da auch die Kirche aus Sandstein gebaut ist“, beantwortet Ackermann die Frage nach dem Material. Fränkischen Schleeriether Sandstein, der unter anderem in der Denkmalpflege und bei Rekonstruktionen eingesetzt wird, hat er ausgewählt, da das Violgrau sehr gut zu den sandgestrahlten und gebürsteten hellen Juraplatten passt, die von Steinmetzmeister und Steinmetztechniker Fischer im Altarraum bereits verlegt sind oder in der kommenden Woche noch verlegt werden müssen.

Staubfrei für den Orgelbauer

Bis Ende August will er mit allen Steinarbeiten fertig sein, denn dann kommt der Orgelbauer. „Und da braucht‘s keinen Staub“, sagt Günther Fischer, der in Schwabach schon in der Dreieinigkeitskirche, im evangelischen Haus in der Wittelsbacherstraße und im evangelischen Kindergarten St. Martin in der Bahnhofstraße in Sachen Steinverarbeitung engagiert war.

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