„Zuckerwattecombo“ verzauberte im Festsaal der Waldorfschule

5.2.2015, 09:36 Uhr
„Zuckerwattecombo“ verzauberte im Festsaal der Waldorfschule

© Robert Unterburger

Unter dem Motto „Komm ein bisschen mit nach Italien!“ entführte die quirlige Truppe „Zuckerwattecombo“ die Zuhörerinnen und Zuhörer in die deutsche Schlagerwelt der 50er und 60er Jahre.

Sommer, Sonne, Standvergnügen

Draußen schneite es, doch drinnen gab es Sommer, Sonne, Strandvergnügen, Urlaub vom Arbeitsstress und vom Alltag. Katharina Dorian und Markus Richter als nörgelndes Ehepaar sowie Antje Kohler als ständig mosernde Tochter demonstrierten witzig und temporeich, wie es so war, als man im VW-Käfer in den 50er und 60er Jahren zum Sommerurlaub aufbrach nach „Bella Italia“. Und was man dort so alles erlebte, wurde in einer Rahmenhandlung vorgeführt.

Im Mittelpunkt der Revue stand aber nicht die Handlung, denn die konnte man getrost vergessen. Im Mittelpunkt stand der Schlager der 50er und 60er. Er ließ das Publikum in Erinnerungen schwelgen, als das Trio längst vergessene Schlager trällerte, die sich alle um Italien drehten und bei den Menschen damals für kräftiges Fernweh sorgten.

Das Trio wurde unterstützt von einer famosen Begleitband: Herbert Swoboda (Klavier), Thomas Scherrer (Gitarre), Martin Treml (Bass) und Herwig Wagner (Schlagzeug).

Witziger Bogen in die Jetztzeit

„Da liegt was in der Luft, ein ganz besonderer Duft“, meinte die Familie, als sie im klapprigen VW (aus Pappe) eine entspannte Urlaubsreise nach Italien antritt. Natürlich wird die Reise alles andere als entspannt, weil der Papa nicht auf die Autobahn findet und weil das Navi spinnt. Mit Handy und Navi schlug man einen witzigen Bogen in die Jetztzeit.

Als man dann doch die Autobahn findet, landet man im Stau. In Italien angekommen, lästert Papa über die hohen Preise, beschimpft die Italiener als „faule Hunde“ und die Mama flirtet mit dem Kellner („Schöner fremder Mann, da fängt für uns die Liebe an...“), während die Tochter „Selfis“ mit ihrem Handy macht.

Als der hübsche Kellner kommt, ist es um die beiden Damen geschehen. Sie schmelzen dahin, die Mama wird eifersüchtig auf die Tochter. Der Papa kriegt von all dem nichts mit, weil er auf dem Klo sitzt.

Endlich können Mama und Papa im Liegestuhl entspannen. Doch Mama schnarcht entsetzlich, was dem Papa absolut missfällt. Der Mama missfällt es, als Papa von den hübschen Mädels am Strand fasziniert ist. Im Traum erscheint ihm eine Schönheit aus Hawaii, die ihn betört.

Mama hat kräftig einen über den Durst getrunken. Sie singt Edelschnulzen („Wo meine Sonne scheint und wo meine Sterne steh’n, da kann man der Freiheit Licht in der Ferne seh’n“) und die Zuhörerinnen und Zuhörer kringeln sich. Schuld an all dem Durcheinander ist nur der Bossa Nova. Man steigt „Tipi-Tipi-Tipso“ in den „Teeny-Weeny-Strandbikini“ und mit „zwei kleinen Italienern“ ins „Traumboot der Liebe“.

Als es wieder nach Hause gehen soll, streikt das Navi. Weil niemand heim will, bleibt man in Bella Italia, fragt man sich im großen Finale „Sag mir quando quando quando ich dich wiedersehen kann“, steigert sich in einen fetzigen Rock’n Roll („Das ist der Popocatepetl“) und beschwört die längst vergangene Wirtschaftswunderzeit.

Berührende Zugaben

Berührend die beiden letzten Zugaben. „Danke schön, Sie war’n bezaubernd“ erinnerte an Peter Alexander, der seine Fernsehshows immer mit diesem Lied beendete und „Lalelu, nur der Mann im Mond schaut zu, wenn die kleinen Babys schlafen, dann schläfst auch du“ war eine Hommage an den unvergesslichen Heinz Rühmann.

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