Der Weißenburger Lebkuchenmann war im Festzelt unterwegs

25.8.2018, 06:00 Uhr
Der Weißenburger Lebkuchenmann war im Festzelt unterwegs

© Jan Stephan

Es war ein Knochenjob. In dem heißen Festzelt, von Tisch zu Tisch, die Blasmusik im Hintergrund, ein ums andere Mal das Projekt vorstellen und um die Beteiligung werben. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, wie Meyer und Gruber im Anschluss feststellten. „Es war sehr, sehr lustig und wir ha­ben mit viele Vereinen sprechen können“, so Meyer, der zu den Initiatoren des Theaterprojekts gehört. „Die Weißenburger Boxer waren gleich Feuer und Flamme und wollen unbedingt mitmachen.“ Der RC Germania hat schon seine Bereitschaft bekundet, sich zu beteiligen, und der Weißenburger Geh-Punkt will ebenfalls dabei sein. Die Pfadfinder waren im Festzelt zumindest schon mal sehr angetan von der Idee, und beim Deutschen Alpenverein grübelt man schon, wie man wohl Kletterer in die Bäume des Bergwaldtheaters schicken kann.

Auch die Ringer, die Handballer des TSV 1860 Weißenburg oder die Pferdesportgemeinschaft Ellingen und zahlreiche andere Vereine aus der Region wurden mit dem Projekt vertraut gemacht. „Ich denke, das war eine gute Aktion, die neugierig gemacht hat und auf jeden Fall auch dafür sorgt, dass die Sache bekannter wird“, zeigte sich Rebekka Gruber zufrieden. Sie hat beim „Lebkuchenmann“ die Regieassistenz übernommen und wirbt nun zunächst darum, dass sich möglichst viele an dem Projekt beteiligen. „Wir haben versucht, so viele Vereine und Gruppen wie möglich anzusprechen, aber alle erwischt man natürlich nie“, stellt Gruber fest und bittet deshalb darum, dass alle Vereine, Gruppen und Privatleute, die mithelfen wollen, mit ihr Kontakt aufnehmen (siehe Informationen am Ende des Artikels).

Die Stadt soll sich begeistern

Im November soll es eine eigene Veranstaltung für die Vereine geben, bei der Regisseur Georg Schmiedleitner erklärt, wie man sich beteiligen kann.  Der Wunsch des Österreichers ist, dass die Aufführung von der ganzen Stadt getragen wird und sich möglichst viele Weißenburger an dem Projekt beteiligen. Diese Idee stieß auch im Festzelt auf offene Ohren. „Wenn man erzählt hat, dass da die ganze Stadt dabei sein soll, so wie das in den 1930er-Jahren in den großen Theaterzeiten des Bergwaldtheaters der Fall war, dann fanden das die Vereinsleute alle ganz toll“, hat Mathias Meyer festgestellt.

Den Gemeinschaftssinn zu wecken und Begeisterung in der Stadt auszulösen, ist genau das, was sich Schmiedleitner wünscht. Am Ende soll eine große Gruppe von 100, 200, vielleicht 300 Menschen an der Aufführung beteiligt sein. Von Schauspielern über Blaskapellen, Statisten, Kampfsportler bis hin zu Auf- und Abbauhelfern oder Backstage-Personal. Die Bandbreite, wie man das Projekt unterstützen kann, ist auf jeden Fall groß, wie der österreichische Regisseur immer wieder betont. „Wir können jeden brauchen“, sagte er bei der Auftaktveranstaltung.

Das Projekt wird ehrgeizig. Die Stadt hatte sich dank einer Finanzierung der Treuchtlinger Wilhelm und Christine Hirschmann Stiftung im vergangenen Jahr den österreichischen Schriftsteller und bayerischen Literaturpreisträger Franzobel als Weißenburger Stadtschreiber eingeladen. Er konzipierte das Stück „Der Lebkuchenmann“, das die Weißenburger Geschichte verhandelt und vom Autor sozusagen in die Kulisse des Bergwaldtheaters hineingeschrieben wur­de. Für die Umsetzung des Stücks wurde nun der renommierte österreichische Regisseur Georg Schmiedleitner von der Stadt verpflichtet. Mit Antje Wagner in der Projektleitung und Rebekka Gruber als Regieassis­tenz hat er vor Ort bereits einen eigenen kleinen Mitarbeiterstab, der beim Weißenburger Kulturamt angesiedelt ist.

Das Stück soll im kommenden Juli zwischen sieben- und zehnmal im Bergwaldtheater aufgeführt werden. Auf der Bühne sollen dann vor allem Laien stehen. Unterstützt werden sie von einigen wenigen professionellen Schauspielern. Mit einem prominenten Fernsehgesicht befindet man sich in aussichtsreichen Gesprächen und hofft auf ein baldige Einigung. Die Proben für das Stück sollen im April langsam beginnen und dann von Woche zu Woche Fahrt aufnehmen. Dem Theaterensemble wird als Hauptquartier das Progymnasium am Plerrer für mehrere Monate zur Verfügung gestellt.

Interessierte Vereine, die weiter auf dem Laufenden bleiben wollen, was den „Lebkuchenmann“ betrifft, sollen sich bei Rebekka Gruber melden (rebekka.gruberowa@gmail.com, Tel. 01 72 / 8 16 52 43). Interessierte Einzelpersonen, die selbst auf der Bühne stehen wollen oder hinter den Kulissen helfen wollen, dass aus der Idee ein Erfolg wird, können sich auf der Internetseite www.bergwaldtheater.de einen Steckbrief herunterladen und beim Weißenburger Kulturamt abgeben. Auch sie können sich zudem bei Rebekka Gruber direkt melden, wenn es Fragen gibt.

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