Neue Kindertagesstätte für den Weißenburger Westen

14.7.2016, 08:42 Uhr
Neue Kindertagesstätte für den Weißenburger Westen

© Markus Steiner

Die neue Einrichtung wird auch Plätze für Kinder mit Einschränkungen oder speziellem Förderbedarf bieten. Geplant sind eine Kindergartengruppe mit 15 Plätzen, wovon fünf für Kinder mit Einschränkungen vorgesehen sind. Im Krippenbereich soll es zwei Gruppen zu je 13 Kindern geben. Drei Kinder mit speziellem Förderbedarf können in diese inklusiven Gruppen aufgenommen werden, hat der Weißenburger Stadtrat vorerst entschieden. Martin Britz zufolge sind von der Konzeption her aber auch sechs Plätze möglich – je nachdem wie stark die Nachfrage sein wird. „Wir sind uns aber sicher, dass der Bedarf da ist“, sagte Britz.

Alle potenziellen Träger gefragt

Die Kompetenz der Lebenshilfe Weißenburg in der Betreuung von Menschen mit körperlichen oder geis­tigen Einschränkungen sei nicht entscheidend gewesen. „Die anderen Träger sind hier sicher nicht schlechter“, betonten Schröppel und Rechtsamtsdirektor Heiko Stefke. In der Abwägung aller Aspekte sei die Lebenshilfe letztlich vor allem durch die räumliche Nähe zu deren Einrichtungen in der Gunzenhausener Straße ausgewählt worden.

Die Entscheidung traf der Weißenburger Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung. Zuvor waren alle potenziellen Träger von den Weißenburger Kirchengemeinden bis hin zu karitativen Organisationen und dem BRK angeschrieben worden  – mit dem Angebot, die Kindertagesstätte zu bauen und zu betreiben. „Vom Gesetzgeber her sind wir angehalten, ein möglichst plura­listisches Angebot zu schaffen“, erläuterte Schröppel die breite Suche nach einem Betreiber. Deswegen seien auch alle möglichen Träger angeschrieben worden.

Finanzielle Aspekte haben dem OB zufolge keine Rolle bei der Auswahl des Trägers gespielt. „Die Stadt Weißenburg wird den Neubau natürlich mit einem Zuschuss unterstützen – damit auch die staatlichen Mittel fließen“, erläuterte Schröppel. Hier wäre jeder Betreiber gleich behandelt worden, betonten er wie Stefke.

Ein Kostenrahmen für den Neubau ist noch nicht abgesteckt, die Architektin müsse zunächst planen, den Raumbedarf ermitteln und dann die Baukosten kalkulieren, sagte Britz. „So weit sind wir noch nicht.“ Stadt und Lebenshilfe wollen im Herbst den Förderantrag stellen, um im Frühjahr mit dem Bau beginnen zu können. Sollte dieser rasch vorangehen, könnte die Einrichtung eventuell zum Schuljahresbeginn 2017 ihre Türen öffnen. Realistischer ist jedoch, dass die neue Kindertagesstätte erst im Herbst oder Winter 2017 fertig wird. Britz: „Wir wollen es auf jeden Fall im kommenden Jahr schaffen.“

Das Grundstück im Steinleinsfurt gehört derzeit noch der Weißenburger Wohnungsbaugenossenschaft „Eigenheim“. Die hat jedoch schon signalisiert, dass sie das Grundstück an die Lebenshilfe verkaufen würde. Eine reine Wohnbebauung ist dort wegen der Auflagen in direkter Nähe zum einstigen Römerkastell nur schwer zu realisieren. Wohl auch deshalb ist das Areal noch immer Wiese und nicht mit einem Wohnblock bebaut.

In einer Umfrage hatte die Stadt Weißenburg den Bedarf für die Kinderbetreuung ermittelt (wir berichteten). Vor allem die drei Kinderkippen in der Stichvilla, Am Hof und in Weimersheim sind ausgebucht, sodass Eltern oft keinen Platz für ihre bis drei Jahre alten Kinder bekommen. „Es ist wichtig, dass wir da am Ball bleiben“, sagte Schröppel mit Blick auf den Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen. „Das ist letztlich auch ein harter Standortfaktor.“ Denn bekommt eine Familie mit Kleinkind(ern) keinen Krippenplatz, könnte das den Ausschlag ge­ben, nicht in die Stadt zu ziehen. Dass die Stadt hier auf dem richtigen Weg sei, zeige die leicht steigende Einwohnerzahl Weißenburgs, so der OB.

Wichtiges Kriterium für den Standort der neuen Kita/Kinderkrippe war vor allem die Tatsache, dass der Bereich westlich der Bahnlinie „räumlich noch unversorgt ist“ (Schröppel). Und Martin Britz sieht in der Nähe zu den bisherigen Lebenshilfe-Einrichtungen in der Gunzenhausener Straße auch „Synergieeffekte“. Für die Lebenshilfe „ist das auch eine Möglichkeit, unser Angebot in der Kinderbetreuung zu erweitern“.

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