Patrick Kammerbauer: Gelungener Einstand bei Club-Profis

26.1.2016, 08:48 Uhr
Patrick Kammerbauer: Gelungener Einstand bei Club-Profis

© Dengler

Kammerbauer sprach danach im Gespräch mit unserer Zeitung von einem überragenden Gefühl. „Wenn man bei einem Verein, für den man seit der Jugend schon eine Ewigkeit spielt, bei den Profis reinschnuppern darf, dann ist das eine super Sache. Darauf kann man schon stolz sein“, sagte Kammerbauer, der 2007 von seinem Heimatverein DJK Raitenbuch an den Valznerweiher gewechselt war.

Seitdem durchlief er gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder David sämtliche Juniorenmannschaften des Traditionsvereins und schaffte es sogar bis in die DFB-Junioren-Nationalmannschaften. Nach fünf Einsätzen in der U15, zwei in der U16 und zwölf in der U17 feierte das 1,73 Meter große Talent erst im November vergangenen Jahres gegen Serbien sein Debüt in der U19. Nachdem Patrick Kammerbauer bereits bei der Europameisterschaft der U17-Junioren auf Malta im Jahr 2014 zum DFB-Kader gehörte, ist die Heim-EM der U19-Junioren im Sommer dieses Jahres ein weiteres Fernziel. Die EM wird vom 11. bis 24. Juli in Baden-Württemberg ausgetragen.

Während Kammerbauer über seine Nominierung zum Trainingslager per Whatsapp informiert worden war (wir berichteten), fiel die erste Begegnung mit Trainer René Weiler im heutigen Zeitalter der sozialen Medien ganz normal aus. „Er hatte uns am Trainingsgelände vor der Abfahrt zum Flughafen begrüßt und sich gefreut, dass wir dabei sein dürfen“, berichtete Kammerbauer. Auch der erste Kontakt zur Profimannschaft, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, sei nichts Besonderes gewesen. „Wir wurden gut aufgenommen“, sagte Kammerbauer, der sich gemeinsam mit Vereinskollege Philipp Hercher das Zimmer teilte.

In den intensiven Trainingseinheiten merkten er und die anderen Neulinge schnell den Unterschied zwischen den Junioren und den Profis. „Da ist von allem etwas dabei: Das Tempo ist viel höher, man muss im Kopf gedanklich viel schneller sein und es passieren weniger Fehler“.

Zu seinem Profidebüt kam der 18-jährige Gymnasiast nun beim Testspiel gegen den österreichischen Erstligisten SV Grödig, als er zur Halbzeit für Neuzugang Zoltan Stieber eingewechselt wurde. Zunächst musste Kammerbauer auf der für ihn ungewohnten rechten Seite mit offensiver Ausrichtung spielen, nach zehn Minuten wechselte er auf die Zehnerposition. Das ist zwar auch nicht seine Stammposition wie bei den U19-Junioren, wo er als „Sechser“ eine tragende Rolle spielt, doch, so der Club-Youngster, „eine zentrale Position liegt mir einfach besser. Und ansonsten bin ich mit meiner Leistung bis auf ein paar Kleinigkeiten zufrieden gewesen“.

Zur Halbzeitpause führte der Club nach einem Doppelpack von Danny Blum bereits mit 2:0. Die Trainer stuften die erste Halbzeit bei der nachfolgenden Analyse als gut ein, im zweiten Spielabschnitt sei die Partie etwas zerfahren gewesen. Für den gebürtigen Raitenbucher war das aber ganz normal: „Es wurden nach der Pause sieben junge Spieler eingewechselt“, sagte er und meinte weiter: „Aber wir haben dann immerhin auch 0:0 gespielt“.

Beim zweiten Freundschaftsspiel an der türkischen Riviera gegen die Ungarn von Ujpest Budapest drehte der Club einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Erfolg. Patrick Kammerbauer war in der 62. Minute beim Stande von 1:1 für Miso Brecko eingewechselt worden und konnte auf dem Feld den Siegtreffer von Guido Burgstaller bejubeln. An diesem Samstag, 30. Januar bestreitet der 1. FC Nürnberg gegen die SpVgg Unterhaching das letzte Testspiel vor dem Pflichtspielstart eine Woche später beim TSV 1860 München (Samstag, 6. Februar um 13 Uhr). Mit 33 Punkten überwinterte der FCN auf dem dritten Platz der Zweiten Liga und hat sich damit eine gute Ausgangsposition für das Aufstiegsrennen verschafft. Ob bei diesem Unterfangen auch Patrick Kammerbauer mitwirken darf, das wird die nahe Zukunft zeigen.

Keine Kommentare