Rothensteiner Umgehung kann geplant werden

18.3.2016, 08:09 Uhr
Rothensteiner Umgehung kann geplant werden

Für die Dietfurter ist es eine richtig gute Nachricht, dass die Umfahrung für ihren Ort sich nun im „vordringlichen Bedarf“ befindet. Viele Jahre haben sie für die Verlegung der Bundesstraße 2 aus ihrem Dorf gekämpft.

Zumindest ein kleiner Erfolg ist die BVWP-Fortschreibung aber auch für den Weißenburger Ortsteil Rothenstein. Die seit Mitte vergangenen Jahres verstärkt geführten Gespräche und weiteren Aktionen seitens des Ortssprechers, von Bewohnern, der hiesigen Wirtschaft und der Politik wurden offenbar bemerkt.

Immerhin rutschte der Weiterbau der bereits zur Hälfte angelegten Umfahrung um eine Stufe höher in die Kategorie „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“. „Wir tun uns hier in Berlin immer leichter etwas zu bewirken, wenn die Menschen vor Ort ein Projekt auch wirklich wollen,“ lobt Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer die Initiativen.

Die Einstufung bedeutet ihm zufolge, „dass das Projekt aus fachlicher Sicht verkehrspolitisch sinnvoll ist“. Der Oberhochstatter: „Wenn es freie Finanzmittel gibt, weil beispielsweise in einem anderen Bundesland der Bauwille nicht so groß ist wie bei uns, dann können wir loslegen.“ Wann dies sein wird, ist freilich völlig offen. Doch  die Chancen stünden insofern gut, weil das Vorhaben mit geschätzten Kosten von 4,4 Millionen Euro ein eher kleines Projekt ist.

Eigentlich bedeutet die Einstufung in die zweithöchste Kategorie nämlich, dass voraussichtlich bis 2030 kein Geld mehr dafür zur Verfügung stehen wird. Mit der Qualifikation „Planungsrecht“ können nun die Planungen bis zum sogenannten Baurecht weiter vorangetrieben werden. Auernhammer: „Damit können vor Ort alle Weichen dafür gestellt werden, dass es – bei entsprechender Finanzlage – zum Bau kommt.“

Ebenfalls im „Weiteren Bedarf mit Planungsrecht“ befindet sich die B131n. Sie ist umstritten und wird vor allem im Landkreis Roth abgelehnt, wo nahe dem Gredinger Ortsteil Großhöbing eine zusätzliche Autobahnauffahrt entstehen soll. Die B131n soll eine Querverbindung von der Autobahn A7 bei Dinkelsbühl bis zur A9 bei Greding werden und auch den hiesigen Raum besser ans Fernstraßennetz anschließen.

Zwischen Ansbach und Gunzenhausen soll sie zweispurig neu entstehen. Von dort ab ist geplant, sie Richtung Westen weitgehend auf der bisherigen B13 bis nach Ellingen weiterzuführen. Anschließend soll die Trasse um Fiegenstall und Ettenstatt herum auf den bisherigen Staatsstraßen 2389, 2225 und 2227 bis nach Großhöbing gelegt werden.

Der Nürnberger SPD-Abgeordnete Martin Burkert, der auch Vorsitzender des Bundestagsverkehrsausschusses ist und sich seit langem gegen die B131n ausspricht, ist mit dieser Einstufung zufrieden. „Das heißt für die Bundesstraße, dass sie auf absehbare Zeit nicht realisiert wird“, freut er sich. Er habe in vielen Gesprächen „keinen großen Zuspruch für den Neubau“ feststellen können.

Nach Burkerts Meinung sollte „das Projekt im parlamentarischen Verfahren aus dem Bundesverkehrswegeplan herausgenommen werden“. In dieser Ansicht dürfte ihn Thalmässings Bürgermeister Georg Küttinger bestärken. „Unser Ziel war immer, die Straße nicht zu bekommen“, sagte der Rathauschef gegenüber der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. Auch die Bürgerinitiative gegen die B131n hätte es am liebsten gesehen, wenn das Projekt ganz gestrichen worden wäre.

Mit der B131n wurden die Ortsumgehungen von Stopfenheim, Theilenhofen, Dornhausen und Unterasbach in den „Weiteren Bedarf mit Planungsrecht“ aufgenommen. In dieser Kategorie finden sich übrigens auch die Umgehungsstraßen für Ost- und Westheim an der B466. Hier tut sich in den nächsten 15 Jahren voraussichtlich wirklich nicht viel.

In den „vordringlichen Bedarf“ wurde – wie die Dietfurter Umfahrung – der Neubau der B13 zwischen Ansbach und Gunzenhausen aufgenommen. Inbegriffen sind die Umgehungen von Schlungenhof und Stadeln.
Mit Blick auf die Projekte im gesamten Landkreis zeigt sich Artur Auernhammer mit dem BVWP-Entwurf „mehr als zufrieden“. „Die Entwick-lung unseres Wirtschaftsraumes“  werde unterstützt und „die Verkehrssicherheit im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen“ erhöht.

Der Entwurf werde nun in einzelne Ausbaugesetze überführt. Dabei können Projekte noch anders bewertet werden. Deshalb appelliert Auernhammer an alle Unterstützer, sich „jetzt im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung für ihre Umgehung einzusetzen“. Er dankt Verbänden, Initiativen, Bürgermeistern sowie Landrat Gerhard Wägemann und Landtagsabgeordnetem Manuel Westphal für die Unterstützung der Verkehrsprojekte im hiesigen Raum.

Knackpunkt Hörnlein-Kreuzung

Außerhalb des Bundesverkehrswegeplans sieht er als wichtigstes Straßenbauprojekt in der Region den kreuzungsfreien Ausbau der sogenannten Hörnlein-Kreuzung an, zumal eine weitere deutliche Zunahme des Schwerlastverkehrs prognostiziert werde. In Weißenburg stünden ansonsten in ein paar Jahren die einzigen Ampeln auf der B2 zwischen Augsburg und Nürnberg.

Wie berichtet gibt es demnächst Sondersitzungen des Weißenburger Stadtrats und des Kreisausschusses, um den Willen der politischen Gremien, aber auch der Bürger in dieser Frage zu definieren. Im Gespräch sind neben dem kreuzungsfreien Ausbau in Form eines höhenversetzten Kreisverkehrs ein vierspuriger Ausbau der Weißenburger Umgehung – allerdings mit Ampeln an der Hörnlein-Kreuzung und den Ausfahrten Niederhofener und Jahnstraße.

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