Ruhm und Ehre in 33 Sekunden

18.9.2015, 09:56 Uhr

Max Grundig wurde mit dem Bausatzradio reich und weltberühmt. Und dann? Vielleicht hat es ja noch niemand bemerkt, aber es ist doch schon ein Weilchen her, dass ein Fürther so richtig was gerissen hat. Okay, okay, neulich elf Zugereiste beim Derby — aber sonst?

Der erste Mann auf dem Mond? War Amerikaner. Der schnellste Mann der Welt? Ist Jamaikaner. Die neueste Urmensch-Spezies? Südafrikaner. Der wunderbarste Innenminister? Ein Erlanger. Die schönsten und mit Abstand verschnarchtesten Tigerbabys? Nürnberger.

Nein, es gibt weit und breit keine Bestleistung aus Fürth. Kein Wimbledonsieg, kein Nobelpreis, keine bahnbrechende Erfindung, kein weltweites Aufg’schau, wahrscheinlich nicht einmal die meisten Einbahnstraßen pro Einwohner. Und das bisschen Neue Mitte taugt ja — global gesehen — auch nicht zur PR-Lokomotive.

Dabei gibt es so viele Gelegenheiten, die Ruhm und Ehre verheißen. „Saarländer gewinnt WM im Mülltonnenrennen“, lautete beispielsweise erst dieser Tage eine Schlagzeile. Ein Saarländer! Ihr lieben Fürther Müllmänner, wollt ihr das wirklich auf euch sitzen lassen? 350 Meter in 33 Sekunden, das muss doch zu toppen sein! Also ran an die Tonnen!

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