2:4! Ice Tigers verlieren die Machtprobe in Mannheim

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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21.9.2018, 21:46 Uhr
Patrick Reimer und seine Ice Tigers - hier in einer früheren Begegnung mit Mannheim - mussten in der Kurpfalz in eine Niederlage einwilligen.

© Sportfoto Zink / ThHa Patrick Reimer und seine Ice Tigers - hier in einer früheren Begegnung mit Mannheim - mussten in der Kurpfalz in eine Niederlage einwilligen.

In Mannheim braucht das Publikum nicht lange, bis es auf Betriebstemperatur ist. Mannheim, das hatten die Fans der Adler am ersten Spieltag der neuen Saison noch einmal auf einem großen Banner festgehalten, ist eine Eishockeystadt. In Nürnberg weiß man das natürlich nur allzu gut und wer es vielleicht kurz vergessen hatte, wurde am Freitagabend beim gemeinsamen Aufeinandertreffen spätestens nach elf Minuten wieder daran erinnert.

Mit rhythmischem Klatschen feuerten die Anhänger der Gastgeber ihre Mannschaft da bereits an – ein rhythmisches Klatschen, wie man es sonst eigentlich nur aus den Schlussminuten einer Partie kennt, die längst entschieden ist. 2:0 stand es zu diesem Zeitpunkt für Mannheim und entschieden, war natürlich: noch nichts.

Allerdings hatten sich die Ice Tigers nicht gerade in eine günstige Ausgangsposition gebracht, um den ersten Auswärtssieg der Saison einzufahren. Gleich zweimal hatte sich Nürnbergs jüngster Neuzugang Shawn Lalonde in diesen ersten elf Minuten ein Vergehen geleistet und den Adlern so eine Überzahl verschafft. Das erste Powerplay reizte Mannheim bis auf die letzte Sekunde aus, dann überwand Chad Kolarik Andreas Jenike, der sich erstmals in dieser DEL-Spielzeit im Nürnberger Tor beweisen durfte (7.). Beim zweiten Powerplay dauerte es wiederum gerade einmal fünf Sekunden, bis Markus Eisenschmid die Überzahl nutzte: 2:0 (11.). 

Rauschaftes Unbehagen 

Was Ice-Tigers-Coach Kevin Gaudet allerdings noch bedenklicher stimmen mussten, waren die Minuten nach diesem zweiten Treffer, als sich das Publikum in einen kleinen Rausch klatschte und es sich für die Gäste trotz Gleichzahl auf dem Eis immer noch anfühlen musste wie ein Unterzahlspiel.

In dieser Phase hätten die Adler den Vorsprung durchaus noch ausbauen können, verpassten es aber, die schwarze Scheibe im ersten Drittel ein weiteres Mal an Jenike vorbeizudrücken. Stattdessen nahm sich auf der anderen Seite Jason Bast ein Herz, tankte sich durch und ließ Chet Pickard keine Chance: 1:2 (19.), das rhythmische Klatschen verstummte abrupt.

In die Kabine gingen vor allem die Ice Tigers mit einem guten Gefühl, zumal ihnen vorher beinahe noch der Ausgleich gelungen wäre. Sie hatten sich trotz des schnellen Rückstands und der vielen Verletzten – auch bei einem der potenziellen Mitkonkurrenten um den Meistertitel fehlten fünf Stammkräfte – wieder in diese Partie hineingekämpft, nach dem ersten Seitenwechsel konnten sie die Begegnung auch ausgeglichener gestalten. Nach 30 Minuten und einer guten Chance von Milan Jurcina hätte es 2:2 stehen können, ja vielleicht sogar müssen, stattdessen war nach 35 Minuten der alte Mannheimer Vorsprung wieder hergestellt. David Wolf hatte zu viel Platz und vor allem zu viel Zeit, seinem kleinen Tänzchen fehlte es nicht an Konsequenz.

Wertlose Überzahl 

Genau der fehlte es den Ice Tigers, wenn sie mit einem Mann mehr auf dem Eis standen. Auch beim dritten Auftritt der noch jungen Saison wollte kein Tor in Überzahl gelingen, Chancen gab es dafür genug. Der erneute Anschlusstreffer (Lalonde/ 42.) fiel bei Fünf gegen Fünf, bei der Entscheidung standen sogar sechs Nürnberger auf dem Eis, Jenike hatte kurz zuvor sein Tor verlassen. Desjardins durfte so den 4:2-Endstand für Mannheim herstellen (60.). Bereits am Sonntag (17 Uhr) können die Ice Tigers in der heimischen Arena gegen Ingolstadt daran arbeiten, dass das Überzahlspiel in dieser Spielzeit nicht erneut zu einer großen Schwäche wird.

Nürnberg: Jenike; Aronson/B. Festerling, Jurcina/Weber, Lalonde/Bender – Segal/Dupuis/Bast, Reimer/Buck/Brown, Pföderl/Acton/Weiß, Alanov/Bassen. – Tore: 1:0 Kolarik (6:18/5-4), 2:0 Eisenschmid (10:06/5-4), 2:1 Bast (18:51), 3:1 Wolf (34:28), 3:2 Lalonde (41:40), 4:2 Desjardins (59:49/EN).

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