Angstgegner Straubing?
9.9.2010, 08:31 Uhr
Die Bezeichnung Pragmatiker muss einstmals für Menschen wie Andreas Brockmann erfunden worden sein. Prognosen interessieren den Trainer der Ice Tigers nicht, für ihn ist das jeweils nächste tatsächlich das schwerste Spiel, auf die Tabelle, versichert er glaubhaft, frühestens ab dem 25. Spieltag zu blicken.
Brockmann lässt sich grundsätzlich nicht dazu hinreißen, schwächere Leistungen seiner Spieler in der Öffentlichkeit zu diskutieren, über den Gegner äußert er sich stets mit Respekt. Nur einmal hat er seine noble Zurückhaltung zugunsten eines trockenen Ausbruchs an Galgenhumor geopfert. „Wir können jede Mannschaft in dieser Liga besiegen — außer Straubing.“
"Ein echtes Brett"
Im vergangenen März war das, wenige Tage vor der letzten Chance, nach sieben über zwei Spielzeiten verteilten Niederlagen vielleicht doch noch einmal eine Partie gegen die Namensvettern aus Niederbayern zu gewinnen. Den Ice Tigers gelang das Unglaubliche, ein 5:2. Schon in der ansonsten tadelloses Vorbereitung aber gab es ein 4:6 in Straubing. „Ein echtes Brett“, findet Patrick Ehelechner.
Der Torhüter kennt die Fakten — nur gegen Köln und Mannheim haben seine Ice Tigers eine schlechtere Bilanz in der DEL, nur gab es für diese Niederlagen vor allem im vorigen Jahrtausend sportliche Gründe. Die gibt es in diesem Fall (noch) nicht. Straubing ist Nürnbergs Angstgegner, da würde nicht einmal Trainer Brockmann widersprechen. „Es steht ja schwarz auf weiß, aber wir müssen jetzt aufhören, uns das auch noch einzureden und stattdessen auf uns schauen“, sagt Ehelechner, „auf das, was wir können.“
Auf zwei sehr solide Vorstellungen in Ingolstadt und gegen Hamburg können die Ice Tigers verweisen, auf Steigerungen im Schlussdrittel und nicht zuletzt auf Ehelechners ansprechende Torhüterleistungen. Da sollte doch am Freitagabend ein Sieg gelingen.