Das Kleeblatt kann's noch! Sararer sichert den Sieg

5.11.2016, 15:05 Uhr
Sararer, Schuss und drin! Der Fürth-Heimkehrer sorgte dafür, dass das Kleeblatt wieder Spaß macht.

© Sportfoto Zink / WoZi Sararer, Schuss und drin! Der Fürth-Heimkehrer sorgte dafür, dass das Kleeblatt wieder Spaß macht.

Das Transparent, dass die Fürther Fans vor dem Spiel gegen den VfL Bochum im Sportpark Ronhof an den Zaun hängten, ließ an Klarheit nicht zu wünschen übrig: "Kopf hoch, Brust raus, Arsch aufreißen" war darauf zu lesen. Letzteres hatte im Training vor der Partie nicht jeder Spieler hinbekommen, zumindest hatte das Trainer Stefan Ruthenbeck kritisiert: "Es wirft sich gerade nicht jeder rein." Für den Coach ging es gegen den VfL um viel, eine fünfte Niederlage in Folge hätte ihm wohl den Job gekostet.

Die Startaufstellung, die Ruthenbeck für dieses Schicksalsspiel wählte, sah so aus: Robert Zulj, der unter der Woche einen Schlag auf den Fuß bekommen hatte, und Niko Gießelmann nahmen auf der Bank Platz. Sebastian Heidinger (rechts) und Khaled Narey (links) übernahmen die Außenverteidiger-Positionen, auf Zuljs Platz im Mittelfeld des 4-1-4-1-Systems spielte Damjan Djokovic. Im Kader fehlten unter anderem Nicolai Rapp, Serdar Dursun und Zlatko Tripic.

Dass das Kleeblatt in der Krise steckt, war der Mannschaft vor der schwachen Kulisse von gerade einmal 7125 Zuschauern zu Beginn nicht anzumerken. Fürth begann konzentriert und ballsicher und erspielte sich von Anfang an zahlreiche Chancen. Die erste hatte allerdings der agile Peniel Mlapa für die Bochumer, Balasz Megyeri hatte mit dem Flachsschuss in der ersten Minute jedoch keine Probleme. Danach dominierte die Spielvereinigung das Spiel, ließ aber wie schon in den Spielen zuvor die Konsequenz bei der Chancenverwertung vermissen.

Berisha (6.), Kirsch (11.) und Narey (3., 12.) vergaben gute Möglichkeiten. Etwa ab der 25. Minute schlichen sich Nachlässigkeiten ins Fürther Spiel, Bochum fand nun besser in die Partie. Vor allem der schnelle Mlapa stellte die Fürther Abwehr immer wieder Herausforderungen, in der 32. Minute stürmte er alleine aufs Kleeblatt-Tor zu, wurde von Marco Caligiuri aber gekonnt abgefangen. Der Kapitän musste zur Pause allerdings nach einem Schlag auf den Oberschenkel in der Kabine bleiben, für ihn kam der zuvor langzeitverletzte Mathis Bolly zu seinem ersten Liga-Einsatz für die Fürther, Djokovic rückte ins Abwehrzentrum.

Freiskalt vollstreckt - Megyeri pariert

Zunächst mussten die Fürther Fans kurz den Atem anhalten, als Tim Hoogland in der 50. Minute am geschlagenen Balasz Megyeri vorbei aufs leere Fürther Tor zielte. Doch Marcel Franke stand richtig und klärte auf der Linie. Im direkten Gegenzug lief Sararer auf der rechten Seite über das halbe Feld, passte in den Strafraum auf Kirsch, der auf Freis ablegte. Der Ex-Freiburger schob den Ball am Bochumer Keeper Manuel Riemann vorbei zum 1:0 für die Spielvereinigung ins Tor (51.). Acht Minuten später hielt Megyeri die Führung noch fest, als er sich in einen Schuss des völlig freien Ex-Fürthers Johannes Wurtz warf.

Der Heimkehrer antwortet Gündüz

In der 67. Minute gelang ihm das nicht: Nach einem Zweikampf zwischen Kirsch und Gündüz im Mittelfeld blieb der Fürther angeschlagen liegen, nachdem Gündüz erst den Ball und dann sein Schienbein getroffen hatte. Bochum spielte weiter und Gündüz traf, nachdem er in den Strafraum gerannt war, nach Vorlage von Wurtz zum 1:1-Ausgleich in die rechte untere Ecke. Die Fürther Proteste blieben ungehört. Der Ausgleich brachte das Kleeblatt vorübergehend aus dem Konzept, Bochum war dem 2:1 nun näher. Den Unterschied machte dann aber Sercan Sararer aus: Nach Vorlage von Narey spitzelte er den Ball mit dem Außenrist zur Fürther Führung ins lange Eck des Bochumer Tors.

Ein echter Befreiungsschlag war der Sieg der Spielvereinigung nicht, die Nerven der Verantwortlichen dürfte er aber - zumindest vorübergehend - beruhigt haben, zumal sich das Team für eine engagierte Leistung endlich wieder selbst belohnte.

+++ Hier geht's zum Live-Ticker +++

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Heidinger, Franke, Caligiuri (46. Bolly), Narey - Hofmann - Berisha, Djokovic, Kirsch (91. Schad), Freis - Sararer (87. Gießelmann)

VfL Bochum: Riemann - Canouse (68. Losilla), Hoogland, Bastians, Perthel - Wydra (84. Quaschner), Stiepermann - Weilandt (60. Gündüz), Wurtz, Saglam - Mlapa

Tore: 1:0 Freis (51.), 1:1 Gündüz (67.), 2:1 Sararer (82.) | Gelbe Karten: Hofmann (71.) - Saglam (32.), Canouse (40.), Bastians (73.), Perthel (94.) | Schiedsrichter: Schlager (Rastatt) | Zuschauer: 7125

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