Eigener Block im Stadion: Pinola wird zur FCN-Legende

16.12.2015, 22:44 Uhr
Javier Pinola hat seinen eigenen Block: Der Argentinier verwewigte sich vor dem Pokalspiel gegen Hertha BSC im Grundig-Stadion.

© Sportfoto Zink / DaMa Javier Pinola hat seinen eigenen Block: Der Argentinier verwewigte sich vor dem Pokalspiel gegen Hertha BSC im Grundig-Stadion.

Als Javier Pinola im Sommer dem 1. FC Nürnberg nach über zehn Jahren nicht ganz freiwillig „Adios“ sagen musste, hatte eine im heutigen Profifußball bemerkenswerte Ära ein eher unwürdiges Ende gefunden. Nun schickte sich der Club an, zumindest ein bisschen Seelenmassage zu betreiben.

Der Block 31 im Grundig-Stadion trägt künftig den Namen des argentinischen Publikumslieblings. Zur offiziellen Einweihung war Pinola extra mit Söhnchen Luciano aus Argentinien eingeflogen, gemeinsam mit Sportvorstand Andreas Bornemann enthüllte er vor dem Pokalspiel gegen Hertha BSC (0:2) in der Südkurve die Infotafel mit seinem Porträt. „Das ist einfach Wahnsinn, so etwas hätte ich mir nie träumen lassen. Mir fehlen die Worte“, gestand Pinola sichtlich gerührt. Der 32-Jährige ist der erste Nürnberger Profi des 21. Jahrhunderts, dem diese Ehre zuteil wird. Damit steht Pinola nun in einer Reihe mit Club-Legenden wie Max Morlock, Heiner Stuhlfauth oder dem bis dato „jüngsten“ Vertreter „Schorsch“ Volkert.

Die Benennung einer Tribüne beim 1. FC Nürnberg ist streng an Kriterien geknüpft. Mindestens 400 Spiele für den Club, Meisterspieler des FCN oder Nationalspieler - zwei davon müssen erfüllt werden. 416 Partien absolvierte Pinola, der stets so engagierte Linksverteidiger und Liebling der fränkischen Fans, für den Traditionsverein, dazu brachte er es auf ein Länderspiel für Argentinien.

Am Mittwoch besuchte er also die Noris wieder, schaute dem Club beim Pokalspiel gegen die Hertha zu - und weihte den nach ihm benannten Javier-Pinola-Block ein. Auch ein paar Tränen kullerten beim Gang durchs Stadion  wieder die Wangen hinunter, er war ja immer den Gefühlen sehr nahe, dieser impulsive Publikumsliebling aus Argentinien, der nun in der Heimat bei Rosario Central kickt.

Auch wenn sich Pinola dort wohlfühlt und von den Rosario-Fans verehrt wird, hängt sein Herz nach wie vor am Club: „Meine Familie und ich, wir vermissen Nürnberg", gestand er. Fast jedes Spiel verfolgt er via Internet, zu einigen Freunden in Nürnberg hat er nach wie vor Kontakt.  "Ich finde keine Worte, um alles zu erklären. Ich kann mich nur bedanken bei allen, die mir immer geholfen haben", sagte er gerührt und fügte hinzu, dass er nach dem Karriereende am liebsten wieder in die Noris zurückkehren möchte. Sein Traum: zurück zum 1. FC Nürnberg - dann aber nicht nur wie diesmal für ein paar Tage.

 

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