HCE vor Saisonstart: Lasst das große Kribbeln beginnen

Katharina Tontsch

Sportredakteurin in Erlangen

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1.9.2018, 13:56 Uhr
HCE vor Saisonstart: Lasst das große Kribbeln beginnen

© Harald Sippel

An das Lemgo-Spiel, behauptet Michael Haaß, habe er bis zu dieser Sekunde nicht gedacht. Die Journalisten natürlich schon. Und deshalb muss auch der Kapitän wieder daran denken: der verpatzte Saisonstart, Kondenswasser auf der Spielfläche, Pleiten und Pannen. In der Folge ein Herbst, den man tatsächlich gerne vergessen möchte. "Wenn wir uns damit auseinandersetzen, haben wir schon den ersten Fehler gemacht", sagt der 34-jährige Weltmeister also schnell. "Deswegen: Lassen wir das Auftakt-Spiel der letzten Saison gleich weg."

Lieber will Michael Haaß über das Kribbeln sprechen, endlich geht es ja wieder los für ihn und seine Handball-Mannschaft. "Ab Woche vier der Vorbereitung wird es zäh. Alle sind wieder heiß auf den Wettkampf", sagt Haaß. "In Testspielen hast du viel trainiert, bist nicht ganz fit, musst dich taktisch weiterentwickeln, und irgendwie im Hinterkopf willst du das Spiel auch gewinnen. Jetzt geht es nur noch ums Gewinnen."

Mit einem Heimsieg starten

Der HC Erlangen hat sich "komplexe Ziele" gesetzt, sagt Trainer Adalsteinn Eyjolfsson. Um eine konkrete Platzierung geht es nicht, vielmehr soll eine Entwicklung erkennbar sein, sei es in der Statistik der Wurf- oder Gegenstoßquote oder "die 30-Punkte-Marke", wie Haaß sagt.

"Die Heimbilanz" sei den Spielern besonders wichtig, in der Vorsaison mit lediglich vier Siegen in 17 Versuchen "nicht unbedingt perfekt". Am Sonntag will der Kapitän mit einem Heimsieg starten, "auch um ein Signal an die Liga zu senden: Wer nach Erlangen fährt, hat nicht mit Punkten zu rechnen."

Alles ist bereit. "Wir haben viel geschwitzt und viel gearbeitet, um uns auf Sonntag intensiv vorzubereiten", sagt Rene Selke. Damit meint der Geschäftsführer nicht nur die Mannschaft, die sich sechs Wochen lang im Training plagte, sondern auch das Team hinter dem Team. Das erste Heimspiel der Saison 2018/19 soll "ein schönes Event werden". Selke erwartet 3500 Zuschauer in der Arena. Der Gegner scheint schlagbar, gilt als einer der Abstiegskandidaten. Am ersten Spieltag, an dem die Erlanger noch pausierten, überraschte der VfL allerdings.

Ein Weltmeister im Tor

Gegen Hannover verlor der Altmeister erst in der letzten Sekunde mit 25:26. "Über weite Strecken haben sie das Spiel dominiert", sagt Selke, "es ist ein gefährlicher Gegner". Gummersbach stellt eine "kompakte Sechs-Null-Deckung mit einem guten Torhüter", meint der Trainer. Wollen die Erlanger die Arena zum Beben bringen, müssen sie Weltmeister Carsten Lichtlein überwinden. "Besser eingespielt" und stärker als im Vorjahr schätzt Eyjolfsson den Gegner ein, die Zugänge Pouya Norouzi und Ivan Martinovic sieht er als echte Verstärkung.

Der Coach weiß: "In der Deckung müssen wir gut stehen und unsere Angriffe auf den Punkt bringen." Auf wen der Trainer auf der Spielmacher-Position setzt, will er noch nicht verraten, intern zumindest sei schon "fast" sicher, ob Haaß oder der junge Dominik Mappes beginnen. An Lemgo aber werden beide nicht denken.

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