Sukalos Tor reicht nicht: Fürth holt Punkt beim SVS

4.12.2015, 20:32 Uhr
Ein Tor, das am Ende nicht für einen Sieg reichen sollte: Per Kopf erzielte Goran Sukalo die Fürther in Sandhausen.

© Sportfoto Zink / WoZi Ein Tor, das am Ende nicht für einen Sieg reichen sollte: Per Kopf erzielte Goran Sukalo die Fürther in Sandhausen.

Diesmal war nicht nur die Frage interessant, wie die Fürther Mannschaft auf die jüngste 2:4-Niederlage gegen Kaiserslautern reagieren würde. Denn interessanterweise ging das Kleeblatt auch in Sandhausen in der ersten Spielhälfte in Führung, sodass es spannend war, wie die Mannschaft nach der Pause damit umgehen würde: Bricht sie erneut ein oder hält sie den Vorsprung clever?

Der dauersingende Teil der mitgereisten Fans drückte seine Bedenken in einem kleinen Feuerwerk zum Wiederanpfiff aus. Dabei hatte die Spielvereinigung schon früh die Chance auf das erste Tor. In der zweiten Minute bekam Goran Sukalo den Ball im Sechzehnmeterraum, doch die Überraschung war zu groß, um konzentriert abzuschließen. Zumindest eine Ausrede galt diesmal: Der Rasen im Hardtwaldstadion war alles andere als leicht bespielbar. Die eine Hälfte wurde in dieser Woche neu verlegt und war noch nicht angewachsen, die andere erschien etwas porig.

Was der zu Beginn auffälligste Mann bei den Gastgebern gut zu nutzen wusste. Robert Zillner, der Ex-Fürther (2010 bis 2013), betonte vor der Partie: "Es ist kein besonderes Spiel, es ist ja kaum noch jemand da von damals. Aber ich freue mich." Der Passauer führte auf der Zehner-Position das frühe Pressing seiner Elf in der vordersten Reihe an. Schon in der achten Minute kam er so an den Ball, als er in einen missglückten Befreiungsschlag von Sebastian Mielitz sprang. Sein anschließender Schuss aufs Tor aber geriet zu zaghaft.

Mehr Druck hatte der zweite Versuch von Sukalo auf der gegenüberliegenden Seite, der abgefälscht richtig gefährlich wurde, doch Sandhausens Torhüter Marco Knaller streckte sich erfolgreich (15.). Einen der seltenen Konter fuhr Marco Stiepermann wenig später über rechts an die Wand – im Vollsprint rannte er mit dem Ball am Fuß direkt hinter die Torauslinie.

Ungewohnte Rolle für Zulj

Also musste ein Standard helfen: Da war sie wieder, die berüchtigte Kausalkette des Kleeblatts. Nach einer Blutgrätsche von Zillner an Jurgen Gjasula 35 Meter vor dem Sandhäuser Tor trat Robert Zulj zum Freistoß an. Und fand - wie schon zweimal in Heidenheim - den Kopf von Sukalo, der den Ball vom Elfmeterpunkt in die lange Torecke wuchtete (33.). Nicht umsonst sitzen längst die Späher von Erstligisten auf der Tribüne, um sich Zulj genauer anzusehen – wie man hört.

Auch wenn seine Fähigkeit, Bälle vorne festzumachen, diesmal nicht so zur Geltung kam. Schließlich befand er sich am Freitagabend auch in ungewohnter Rolle wieder: Da Trainer Stefan Ruthenbeck Mittelstürmer Veton Berisha bis zur 69. Minute eine Verschnaufpause gönnte, stand diesmal der Österreicher ganz vorne. Und Andreas Hofmann sowie Tom Weilandt rotierten in die Anfangsformation. Zuljs Aufgabe war es, im Sechzehnmeterrauum auf die Bälle von außen zu lauern, doch nicht nur in Sandhausen liefertenn die Fürther Außenbahnspieler zu wenig Nahrung für ihren Sturm und die Nachrücker aus dem Mittelfeld.

Sukalo kassiert fünfte Gelbe Karte

Kurz vor der Halbzeit kassierte Sukalo seine fünfte Gelbe Karte, weswegen er am Samstag in einer Woche beim Karlsruher SC aussetzen muss. Kurz nach der Pause ging das Pech gleich weiter: Sandhausen glich aus. In der 56. Minute ließ sich Stefan Thesker im Laufduell mit Ranisav Jovanovic abkochen, der einen Steilpass in die Beine gespielt bekam. Kurz vor Mielitz hatte jener noch die Ruhe, auf Aziz Bouhaddouz querzulegen, der zu seinem siebten Saisontor einschob.

Der Marokkaner legte nur vier Minuten später noch mit einem Fallrückzieher ein Kabinettstückchen nach, was die Gäste jedoch wenig beeindruckte. Sie spielten einfach weiter nach vorne. Rechtsverteidiger Marco Caligiuri stand weit in der Hälfte des Gegners, der sich nun tief in der eigenen Hälfte staffelte.

4850 Zuschauer, also jeder dritte Einwohner des Spielorts, sahen bis zum Schlusspfiff ordentliche Angriffsbemühungen der Gäste, der SVS reagierte nur. Das Remis geht dennoch in Ordnung, auch wenn vier Minuten vor Schluss ein Kopfball von Marcel Franke nach einem Gjasula-Freistoß noch knapp am Gehäuse vorbeistrich und beinahe mit dem Schlusspfiff Jovanovic mit der Hacke an Mielitz scheiterte.

 

SV Sandhausen: Knaller - Klingmann, Kister, Hübner, Paqarada - Kulovits, Roßbach - Wooten, Zillner (88. Zillner), Kosecki (46. Jovanovic) - Bouhaddouz

SpVgg Greuther Fürth: Mielitz - Caligiuri, Franke, Röcker, Thesker - Hofmann, Sukalo - Stiepermann, Gjasula, Weilandt (69. Berisha) - Zulj (84. Schröck)

Tore: 0:1 Sukalo (33.), 1:1 Bouhaddouz (56.) | Gelbe Karten: Roßbach, Kosecki - Sukalo, Thesker | Schiedsrichter: Thomsen (Kleve) | Zuschauer: 4.850.

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