Schommers will beim FCN nicht alles auf links drehen

14.2.2019, 12:04 Uhr
Boris Schommers will nicht alles auf links drehen, muss die Mannschaft aber gut auf Dortmund vorbereiten.

© Foto: Sportfoto Zink Boris Schommers will nicht alles auf links drehen, muss die Mannschaft aber gut auf Dortmund vorbereiten.

Alle Blicke waren am Mittwoch bei der ersten Trainingseinheit nach dem "Kahlschlag" in der sportlichen Führungsetage auf die beiden Hoffnungsträger gerichtet, die das scheinbar Unmögliche im Bundesligaabstiegskampf doch noch möglich machen sollen. Zuvor gab in den Katakomben des Club-Funktionsgebäudes aber noch einmal Michael Köllner den Ton an. Sehr emotional und mit aufmunternden Worten, so war zu hören, verabschiedete sich der Oberpfälzer nach knapp zweijähriger Amtszeit offiziell von der Mannschaft.

"Ich habe deshalb noch keine Ansprache gehalten", verriet Schommers nach seiner ersten Einheit als Cheftrainer. Das hat er sich für Donnerstag aufgehoben, denn: "Heute hat das Wort und der Tag Michael Köllner gebührt." Schommers machte kein Hehl daraus, dass er mit Köllner in Kontakt bleiben wird, "schließlich haben wird sehr gut zusammengearbeitet und dabei auch vieles richtig gemacht". Über die Belange beim Club stimmt er sich künftig aber in erster Linie mit der Mintal ab, zudem mit Co-Trainer Fabian Adelmann und Technikcoach Nate Weiss, die weiterhin dem Trainerstab angehören.

Dass ihm Mintal zur Seite gestellt wurde, "darüber freue ich mich sehr", sagte Schommers: "Er hat Bundesligaerfahrung, er ist eine Ikone hier in Nürnberg. Wenn du einen wie Marek im Verein hast, musst du ihn einbauen in so einer Situation. Er soll der Mannschaft Selbstvertrauen geben, ihr helfen, sich mehr Abschlüsse zu erarbeiten und effektiver zu werden in der Offensive."

Als Schommers über den Entschluss informiert wurde, dass sich der Verein von Köllner trennt, beschäftigten ihn durchaus "gewisse Gedankenspiele" hinsichtlich seiner persönlichen Zukunft. Auch alles hinschmeißen? Er nahm die neue Herausforderung dann aber bereitwillig an: "Ich habe nicht nur Verantwortung im Trainerteam, sondern auch meinem Arbeitgeber gegenüber. Und das ist nun mal der 1. FC Nürnberg."


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Sein Auftrag lautet, neue Impulse zu setzten in dieser verfahrenen Situation mit 15 sieglosen Spielen am Stück und Platz 18 als Konsequenz. Dabei will er aber nicht auf den Reset-Knopf drücken und alles auf links drehen. Denn schließlich seien "bisher viele Dinge gut gelaufen, und die werden wir fortsetzen". Dennoch gelte es natürlich, "alles zu überdenken. Jeder Trainer hat seine eigenen Vorstellungen und seine Rädchen, an denen er dreht. Das werde ich auch tun".

Wie lange er das darf, ist unklar. Der Club sucht einen neuen Sportvorstand, der wiederum einen neuen Trainer suchen soll. Ob in dieser Konstellation noch Platz für Schommers sein wird, bleibt abzuwarten. "Das interessiert mich im Moment auch überhaupt nicht", versichert der 40-jährige Rheinländer: "Ich habe genug damit zu tun, die Mannschaft auf das Spiel am Montag gegen Tabellenführer Borussia Dortmund vorzubereiten – eine schönere Aufgabe gibt es nicht." Wohl auch, weil es gegenüber dem 0:7-Desaster in der Vorrunde einiges gutzumachen gilt gegen den haushohen Favoriten. Schommers gibt sich kämpferisch: "Jedes Spiel beginnt bei 0:0, in jedem Spiel hat man eine Chance. Allerdings muss am Montag alles passen, damit irgendwas für uns in Nürnberg bleibt."

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