Pressekonferenz

Trotz „Alles-ist-scheiße-Situation“: Zorniger blickt optimistisch auf das Heimspiel gegen den FCK

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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11.4.2024, 16:00 Uhr
Alexander Zorniger blickt dem Spiel gegen den FCK positiv entgegen (Symbolbild).

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Alexander Zorniger blickt dem Spiel gegen den FCK positiv entgegen (Symbolbild).

Alexander Zorniger spricht auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel seiner Mannschaft gegen den 1. FC Kaiserslautern von "guten Aussichten" - und meint damit die Unterstützung der Fans: schließlich wird der Ronhof, wie schon gegen den Hamburger SV, gut ausgelastet sein. Der Fürther Trainer freut sich aber nicht nur auf den Support des eigenen Anhangs, sondern auch auf die Zuschauer aus Kaiserslautern: Dem FCK gelang vor zwei Wochen der Einzug ins Endspiel um den DFB-Pokal, seine Anhänger würden deshalb "mit dem Finale geistig vor sich" nach Fürth reisen.

Rein sportlich betrachtet sind die Aussichten weniger blendend, schließlich holte die Spielvereinigung nur einen Sieg aus den vergangenen neun Partien. Alexander Zorniger weiß um die schwierige Situation und zieht auch deshalb eine Parallele zum Hinspiel. Vor dem letzten Aufeinandertreffen mit dem FCK hatte das Kleeblatt eine schwierige Saisonphase durchlaufen, trotzdem gelang ein 2:0-Auswärtserfolg am Betzenberg. "Die Voraussetzungen waren zwar anders gelagert, aber auch damals kamen wir aus einer ‚alles-ist-scheiße-Situation‘", sagt Zorniger.

Zorniger erwartet "uneitlen" FCK - mit kompakter Abwehr gegen schnelle Stürmer

Einer der Hauptgründe, wieso die Voraussetzungen nicht dieselben wie vor dem Hinspiel sind, sitzt auf der Trainerbank der "Roten Teufel": Friedhelm Funkel coacht die abstiegsbedrohten Pfälzer mittlerweile. Zorniger erwartet deshalb einen anderen Gegner als in der Vorrunde: "Friedhelm ist total uneitel. Sie werden sehr, sehr kompakt stehen", glaubt Zorniger. Anders als im Hinspiel, als der FCK noch über einen stärkeren fußballerischen Ansatz gekommen sei, würden die Pfälzer dieses Mal verstärkt auf Umschalt- und Standardsituationen lauern.

Um den schnellen Lauterer Offensivspielern gar nicht erst die Möglichkeit zu geben, über jene Umschaltsituationen ihre Stärken auszuspielen, setzt Zorniger auf eine stabile Defensive: "Wenn du kompakt stehst, macht die Geschwindigkeit des Gegners keine Probleme." Um überraschende Gegenstöße zu vermeiden, sei es deshalb wichtig, sich im Spiel mit dem Ball die richtigen Fragen zu stellen: "Wann dribbeln wir? Wann spielen wir den Ball zurück?" Auch an die mannschaftliche Geschlossenheit in der Abwehrarbeit appelliert der Coach: "Wir müssen wieder mehr aufeinander aufpassen!"

Zornigers eindeutige Ansage - keine starren Vorbaben für den Kapitän

Zuletzt waren es immer wieder individuelle Fehler, die das Bestreben nach defensiver Stabilität torpedierten. Erklärungsansätze gebe es dafür laut Zorniger verschiedene: "Manchmal ist es ein gewisses Maß an Verunsicherung, manchmal hat ein Spieler Lösungen im Kopf, die so nicht funktionieren." Mangelnde Konzentration hingegen dürfe auf Profiniveau keine Ausrede für grobe Schnitzer sein. Zornigers Toleranz gegenüber derartigen Fehlern scheint jedenfalls aufgebraucht zu sein: Die einfachste Lösung sei "ein Wechsel auf der jeweiligen Position", so seine eindeutige Ansage.

Verbessern muss sich das Kleeblatt auch wieder im Spiel nach vorne. Dabei wird es auch darauf ankommen, Branimir Hrgota wieder besser ans Spiel anzubinden, der in den vergangenen Spielen immer wieder abgemeldet war. Starre Vorgaben will Zorniger seinem Kapitän nicht machen - "das würde seine Möglichkeiten schmälern." Möglicherweise müsse man über die Positionierung seiner Mitspieler nachdenken, um die Stärken Hrgotas wieder besser zur Geltung zu bringen.

Gießelmann und Lemperle wieder fit - Hoffnung trotz kurzer Woche

Apropos Mitspieler: Die personelle Situation beim Kleeblatt hat sich im Vergleich zur letzten Woche wieder etwas entspannt. Nico Gießelmann ist wieder eine Option für die linke Außenbahnposition, Tim Lemperle ist ebenfalls wieder fit. Ob beide direkt wieder in der Startelf stehen, wollte Alexander Zorniger vor dem Spiel nicht verraten. Für Julian Green und Luca Itter kommt die Partie allerdings noch zu früh, sie werden auch gegen den 1. FC Kaiserslautern fehlen.

Viel Zeit, seine taktischen Überlegungen auf dem Platz umzusetzen, hatte Alexander Zorniger in der vergangenen Woche nicht: "Wir haben Dinge angesprochen, an Dingen zu arbeiten war schwierig", erklärte der Coach mit Verweis auf die kurze Trainingswoche. Alexander Zorniger möchte das Spiel gegen die "Roten Teufel" jedenfalls positiv angehen, obwohl - oder gerade weil - es in den vergangenen Wochen nicht gut lief: "Es ist keine Alternative, davon auszugehen, dass wir keinen guten Job machen werden am Freitag", verspricht Zorniger.

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