Weltfußballer-Wahl: "CR7" sticht Manuel Neuer aus

12.1.2015, 20:04 Uhr
Der Beste der Welt: Cristiano Ronaldo feiert auf seine ganz eigene Weise.

© rtr Der Beste der Welt: Cristiano Ronaldo feiert auf seine ganz eigene Weise.

Cristiano Ronaldo ist zum dritten Mal nach 2008 und 2013 Weltfußballer des Jahres. Der portugiesische Torjäger von Champions-League-Sieger Real Madrid setzte sich am Montag bei der FIFA-Abstimmung vor dem Argentinier Lionel Messi und Weltmeister-Torwart Manuel Neuer durch. Ronaldo erhielt 37,66 Prozent der Stimmen, Messi 15,76 Prozent und Neuer 15,72 Prozent. Neuer verpasste es damit, als zweiter Deutscher nach Lothar Matthäus die begehrte Auszeichnung zu erhalten. Matthäus hatte den Preis 1991 bekommen. Der argentinische Stürmerstar Lionel Messi vom FC Barcelona hatte die Wahl 2009, 2010, 2011 und 2012 für sich entschieden.

Bundestrainer Joachim Löw, der sich im Vorfeld der Gala für eine Regeländerung im Fußball stark gemacht hatte, setzte sich unter den drei Finalisten gegen die Vereinstrainer Carlo Ancelotti von Champions-League-Sieger Real Madrid und den Argentinier Diego Simeone von Atletico Madrid durch.

Löw sprach von einem "i-Tüpfelchen" auf das Traumjahr 2014. "Es ist für mich eine große Ehre, nach einem so erfolgreichen Jahr wie 2014 diesen Preis zu erhalten. Das ist das Sahnehäubchen auf dem WM-Pokal", sagte Löw in seiner Dankesrede. Mit Blick auf seine Spieler fügte er hinzu. "Was wäre ein Trainer ohne eine großartige Mannschaft, die stets mitgezogen hat."

Löw trat die Nachfolge von Jupp Heynckes an, der nach dem Triple-Gewinn 2013 mit dem FC Bayern als erster Deutscher als Welttrainer ausgezeichnet worden war. Die FIFA kürt den Coach des Jahres seit 2010. Löw ist nach dem Spanier Vicente del Bosque (2012) der zweite Nationalcoach, der die Wahl gewinnen konnte. Der Schwarzwälder hatte seine inzwischen achteinhalbjährige Amtszeit als Bundestrainer mit dem Finalsieg gegen Argentinien im vergangenen Sommer in Rio de Janeiro gekrönt. "Der Titel war für mich von großer Bedeutung", erklärte Löw in Zürich.

Deutscher Damenfußball sahnt ab

Die Auszeichnung als bester Trainer bei den Frauen bekam Ralf Kellermann, der den VfL Wolfsburg wiederholt zum Champions-League-Triumph und zur Deutschen Meisterschaft führte. Er setzte sich gegen DFB-Trainerin Maren Meinert und den japanischen Nationalcoach Norio Sasaki durch. Sichtlich emotionalisiert, sowohl von der Ehrung als auch vom Unfalltod seines Vereinskameraden Junior Malanda, verzichtete er auf eine längere Rede, heimste aber auch so jede Menge Applaus ein.

Zur Weltfußballerin des Jahres ist Nadine Kessler gewählt worden. Die Spielführerin des VfL Wolfsburg setzte sich gegen die Amerikanerin Abby Wambach und die brasilianische Fünffach-Siegerin Marta durch. Keßler tritt damit die Nachfolge der deutschen Nationaltorhüterin Nadine Angerer an, die im Vorjahr die begehrte Auszeichnung gewann. Für Keßler ist es die Krönung eines herausragenden Jahres 2014. Die 26-Jährige, die bereits im August zu Europas Fußballerin des Jahres gewählt worden war, gewann mit dem VfL Wolfsburg wie im Vorjahr die Champions League und die deutsche Meisterschaft.

Dazu holte sie mit der Nationalmannschaft den Sieg beim prestigeträchtigen Algarve Cup in Portugal. Beim 3:0 im Finale gegen Japan hatte sie auch den Führungstreffer erzielt. "Mein Herz schlägt bis zum Hals. Ich hätte nie im Leben diesen Moment in Erwägung gezogen. Dieser Moment wird aber von der Tragödie um Junior Malanda überschattet. Wir sind zutiefst erschüttert", sagte Keßler.

Zudem wurde auch die Fifa-Mannschaft des Jahres gekürt. Und die sieht, gespickt mit drei Deutschen, so aus: Manuel Neuer (Tor), Philipp Lahm, Sergio Ramos, Thiago Silva, David Luiz (alle Abwehr), Toni Kroos, Andres Iniesta, Angel di Maria (Mittelfeld), Arjen Robben, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi (Angriff).

Das schönste Tor des Jahres schoss der Kolumbianer James Rodriguez bei der WM gegen Uruguay. Hier geht's zum Video.

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