Im Auftrag des Lichts: Nürnberger Firma ausgezeichnet

Verena Litz

stv. Leiterin Wirtschaftsredaktion

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29.11.2018, 20:53 Uhr
Seit 45 Jahren in Sachen Licht unterwegs: Norbert Rauh, Gründer der Firma Lampada.

© Verena Litz Seit 45 Jahren in Sachen Licht unterwegs: Norbert Rauh, Gründer der Firma Lampada.

Wie wirkt Licht körperlich und psychisch auf den Menschen - und was bedeutet das mit Blick auf die Gestaltung der eigenen vier Wände, aber auch von Arztpraxen, Autohäusern, Hotels und Festzelten? Fragen, mit denen sich Norbert Rauh seit langem mit großer Leidenschaft widmet. Der heute 69-Jährige, der sich vor fast 45 Jahren selbstständig gemacht hat, ist Gründer und Geschäftsführer der Lampada Internationale Leuchten Collection GmbH.

Rauh selbst nennt sich Lichtgestalter. Vor etwa zwölf Jahren nahm er an einem damals noch ganz jungen Universitätslehrgang in Österreich bei Prof. Christian Bartenbach teil. Bei dem Ingenieur und Lichtforscher, der als Pionier der Lichtplanung gilt, sei er seit 35 Jahren immer wieder, erzählt Rauh und man sieht: Er ist ein Fan Bartenbachs. Für den Lampada-Chef steht fest: "Licht ist ein Handwerk, das man erlernen muss."

Apropos lernen: Als junger Mann absolvierte Rauh zunächst eine kaufmännische Lehre im Familienunternehmen. "Ich komme aus dem Elektrogroßhandel, dort gab es auch eine große Lichtabteilung." In den 1970er Jahren fragte die Firma Krügel an, ob das Familienunternehmen als Konzessionär in ihr Möbelhaus in Stein einziehen wolle. Rauhs Vater wollte nicht, der Sohn schon und tat es auch – der Grundstein zu seiner eigenen Firma war gelegt.

Seit 1999 residiert das nach eigenen Angaben mittlerweile größte und älteste Leuchtenhaus Nordbayerns in der Erlenstegenstraße. Auf 600 Quadratmetern findet sich praktisch für jeden Geschmack etwas – allerdings nicht für jeden Geldbeutel: Lampada steht für hochpreisige Ware und individuelle Lichtkonzepte.

Den Umsatz beziffert Rauh mit knapp zwei Mio. Euro, rund die Hälfte der Kunden sind öffentliche Auftraggeber und Firmen. Insgesamt zählt die Firma zehn Beschäftigte, inklusive Chef. Es waren auch schon mal ein paar Köpfe mehr, erzählt Rauh offen. Doch die Marktsituation in der Branche ist seit Jahren nicht leicht. Daran habe auch der Bauboom nichts geändert: Die Leute steckten alles in die Finanzierung der Immobilie, für Lampen bleibe erst einmal nicht mehr viel übrig, so Rauh.

Dass auch das eigene Geschäft nicht nur helle Phasen kennt, verhehlt er ebenfalls nicht: Er habe nicht immer schwarze Zahlen geschrieben. Doch bislang sei es gelungen, Veränderungen zu meistern und neue Entwicklungen zu nutzen. Den mittelfränkischen Einzelhandelsverband überzeugte nicht zuletzt diese Fähigkeit der Firma, sich auf wandelnde Marktsituationen einzustellen und innovativ zu bleiben: Er kürte Lampada zum "Unternehmen des Jahres".

"Keine Bankkredite"

Die Erfahrungen, die Rauh in seinem Leben gemacht hat, schlagen sich in seiner Firmenphilosophie nieder. Ein ganz wichtiger Punkt darin ist, nichts zu leasen und keine Bankkredite aufzunehmen. Und: Die Immobilie, in der Lampada ist, gehört dem Firmengründer. Für ihn alles "ein Segen, wenn’s mal nicht so läuft".

Einen Lauf im Weihnachtsgeschäft: Das wünscht sich alle Jahre wieder der Einzelhandel. Die Branche blicke "hoffnungsvoll" auf die nächsten Wochen, sagt Uwe Werner, Geschäftsführer des Handelsverbands im Bezirk Mittelfranken. Das war auch in den vergangenen beiden Jahren so, allerdings hatten sich die Hoffnungen auf ein Plus in der Kasse nicht erfüllt. Diesmal erwartet der Verband in der Region in den Monaten November und Dezember rund 1,9 Mrd. Euro Umsatz - ein Zuwachs von zwei Prozent.

Rolf Bürkl, Konsumklima-Experte des Nürnberger Marktforschers GfK, zeigt sich "vorsichtig, was Wachstumsprognosen betrifft", er geht von einem stabilen Weihnachtsgeschäft aus. Fakt ist: Bei der jüngsten Umfrage der GfK hat sich gezeigt, dass die Sparneigung der Verbraucher in Deutschland zugenommen hat.

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