Paukenschlag

Traditionsunternehmen nach mehr als 120 Jahren insolvent - jetzt sind 800 Jobs in Gefahr

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

13.5.2024, 13:38 Uhr

Es ist ein wirtschaftlicher Paukenschlag für das Bundesland: Nach mehr als 120 Jahren ist bei der Gießerei Sachsen Guss Schluss. Mehr als ein Jahrhundert reicht die Geschichte des Unternehmens zurück, nun aber setzt eine Insolvenz hier ein abruptes Ende. Wie der „Mitteldeutsche Rundfunk“ (MDR) dazu berichtet, solle nun ein Schutzschirmverfahren der Firma dabei helfen, sich neu zu formieren und für die Zukunft aufzustellen.

Wie der Sender weiter berichtet, werde dafür ein neutraler Sachwalter eingesetzt, um das Prozedere zu überwachen und auch die Interessen der Gläubiger sicherzustellen. Die Geschäftsleitung bleibe auch weiter trotz des Verfahrens verantwortlich für unternehmerische Entscheidungen.

Jetzt geht es aber auch um die Zukunft der Jobs von rund 800 Angestellten. Wie es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Region Chemnitz weitergeht, ist derzeit wohl noch ungewiss.

Intern hat man sich unterdessen ein ambitioniertes Ziel gesetzt: In den kommenden drei Monaten wolle man gemeinsam mit Beratern einen umfassenden Restrukturierungsplan erarbeiten. Der Betrieb solle in dieser Zeit ganz normal weiterlaufen. Wie das Unternehmen erklärte, hätten unter anderem die hohen Rohstoff- und Energiepreise sowie der Einbruch des Windenergiemarktes dazu beigetragen, dass man sich in der aktuellen Situation wiederfinde.

Im Jahre 1898 wurde die Sachsen Guss GmbH einst gegründet. Seitdem bietet man Eigengussformen für Maschinen an. In der Vergangenheit habe man sich auch auf Teile für Windturbinen spezialisiert. Nun aber stehen nach mehr als 120 Jahren rund 800 Jobs zumindest vorübergehend auf der Kippe.

Weitere Meldungen rund um das Thema Wirtschaft und Insolvenzen von Unternehmen - auch aus Bayern und der Region - haben wir übrigens hier unter diesem Link für Sie noch einmal kompakt zusammengefasst.

Verwandte Themen