21. April 1970: Viel Hilfe unter einem Dach
21.4.2020, 06:59 UhrMinister Dr. Fritz Pirkl legte gestern auf dem Gelände der ehemaligen Bärenschanzkaserne den Grundstein für ein neues Ämtergebäude, das in zwei Bauabschnitten errichtet wird. Zunächst entsteht ein Flachbau für die orthopädische Versorgungsstelle, dem sich dann ein achtgeschossiges Hochhaus anschließt.
Gleichzeitig machte der Minister der nordbayerischen Bevölkerung Hoffnung, daß das Landesarbeitsgericht in zwei selbständige Organe mit Sitz in München und Nürnberg geteilt wird.
„In meinem Arbeitsbereich ist dieses Vorhaben eines der größten und auch wichtigsten“, sagte Dr. Pirkl über das Ämtergebäude, das neben der V., VI. und VII. Kammer des Landesarbeitsgerichtes das Arbeitsgericht Nürnberg, das Bayerische Landesinstitut fiir Arbeitsmedizin, die Gewerbeaufsichtsämter Nürnberg-Fürth und Nürnberg-Land sowie das Versorgungsamt, die Versorgungsärztliche Untersuchungsstelle und eine Kantine für 500 Personen im letzten Obergeschoß aufnehmen wird. Dazu der Minister: „Die Zeiten sollten endlich vorbei sein, wo Kantinen im Keller versteckt werden!“
Wie wichtig der Neubau ist – es bleibt auch noch Platz für eine Grünfläche und für 180 Parkplätze –, unterstreichen einige Zahlen: das Versorgungsamt für Mittelfranken mit 285 Bediensteten betreut rund 94.000 Personen, von denen 70.000 rentenberechtigt sind; für versorgungsärztliche Untersuchungen stehen 23 Ärzte zur Verfügung.
Für die Stadt Nürnberg ist der Komplex an der Bärenschanz-, Roon- und Reutersbrunnenstraße nicht nur eine reizvolle städtebauliche Dominante (OB Dr. Urschlechter dankte dem Minister für die städtebauliche Entwicklung, die richtungweisend für die Weststadt sei), sondern er bringt ihr auch einen Vorteil: da die Gebäude weitgehend an der Roonstraße stehen werden, muß das Land auch erhebliche finanzielle Mittel für den Ausbau dieses wichtigen Verbindungsstückes zwischen der Nord-und der Südstadt aufwenden.
Bei der Planung machte das Landbauamt Nürnberg eine Verbeugung vor der Vergangenheit: das alte reichsstädtische Zollgebäude auf dem Gelände des Versorgungsamtes, das unter Denkmalschutz steht, bleibt erhalten. „Es wird später einmal die Heizung und die Hausmeisterwohnung aufnehmen“, erklärte Regierungsbaudirektor Max Spannagl.