26. April 1970: Possierliche Gibbons
26.4.2020, 07:00 UhrMitte Dezember des vergangenen Jahres waren die damals knapp einjährigen Tierchen über einen ausländischen Händler direkt aus Ostasien importiert worden; aber in einem bejammernswerten Zustand angekommen, halb verhungert, mit dicken Notstandsbäuchen und sehr scheu. In einer eigenen Ouarantänestation mußten sie erst mühsam hochgepäppelt werden.
Vom Erfolg dieser Pflege konnte sich der Bürgermeister selbst überzeugen. Die Neulinge fraßen ihm die Bananen aus der Hand und ein dunkelgraues Kerlchen klammerte sich flugs an seine Brust. Es suchte zutraulich bei ihm Schutz, weil ihm die neue Umgebung doch noch ein wenig spanisch vorkam.
Die anderen, von weit hergereisten Neuzugänge, die Tiergartenassistent Dr. Manfred Kraus vorstellte, bewegen sich im Wasser geschickter denn auf dem Land. Es sind sechs Magellan-Pinguine, die noch vor wenigen Wochen an der Ostküste Südamerikas daheim waren.Von den Brillen- und Humboldtpinguinen unterscheiden sich die „Befrackten“ durch ein doppeltes Band an Hals und Vorderbrust.
Quasi aus der Nachbarschaft, aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn, kam der zweijährige Przewalski-Hengst „Rochus“ zum Schmausenbuck. Mit dem temperamentvollen, in einem großen Rudel aufgewachsenen Wildpferd scheinen sich nach manchen Enttäuschungen die Zuchthoffnungen zu erfüllen. „Rochus“ kennt ein paar Tricks, die die spröden Stuten zugänglicher werden lassen.
Daneben aber gibt es auch Nachwuchs unter den schon vertrauten Schmausenbuck-Bewohnern: vier Mähnen-, ein Kamerun- und zwei Vierhornschafe kamen seit dem 1. April zur Welt, dazu ein Bison-Kälbchen und zwei Stachelschweine. Auch die Familie Uhu beehrt sich, eine Geburt anzuzeigen. Eifersüchtig wacht die Mama über das Wollknäuel. Der Papa hält sich abseits auf dem Baumstumpf und zwinkert den Besuchern zu.