14. Mai 1970: "Marketa" war begeistert

NÜRNBERG - „Alles sieht hier sauberer, moderner und auch präziser aus als in unserer Heimat.“

Dieses dicke Kompliment machte die Tschechin Marketa Pittrova der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, die zum ersten Mal nach elf Jahren zu einem „werkoffenen Tag“ eingeladen hatte.

Pensionäre sahen dabei ebenso nach einer Reihe von Jahren wieder ihren Arbeitsplatz, wie sich Kinder, Ehefrauen, Onkel und Tanten davon überzeugen konnten, wo der Vater und der Opa sein Geld verdient. Am begeistertsten zeigte sich – wie gesagt – die Tschechin Marketa Pittrova.

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Ihr Mann gehört seit sieben Monaten der MAN an. Er ist technischer Zeichner und sah selbst einmal den Betrieb in seinen ganzen Ausmaßen. Er pflichtete der neunjährigen Renate bei, deren 33jähriger Vater August Eckstein seit 13 Jahren in dem Weltunternehmen arbeitet und bewundernd feststellte: „Was ist das alles sauber hier!“

Der Weg der Besucher führte vorbei an riesigen Turbinen, vorbei an der Schlosserei, vorbei an der Schmiede. Auch dem Stampfwerk galt der Besuch. Betonte die Braut eines Motorenbauers: „Ohne Kopfweh würde ich hier nicht rausgehen!“

Nürnberg

31.5.2020, 08:09 Uhr

Kalenderblatt: Nürnberg im Mai 1970

In der MAN-Kantine aber wurden sich die Betagten darüber einig: „Es hat sich doch vieles geändert gegenüber der Zeit, als wir anfingen und auch aufhörten. Als wir noch arbeiteten, ging‘s doch entschieden ruhiger zu.“