Englischer Gruß von Veit Stoß
Ein neues Gebiet der Kunstgeschichte
22.8.2021, 07:00 UhrTausende von Besuchern hatten zehn Tage lang Gelegenheit, dieses von Veit Stoß 1517/18 geschaffene Kunstwerk in Bodennähe zu betrachten, nachdem es, wie mehrfach berichtet, zuvor fast 19 Monate lang in einer vom Landesamt für Denkmalspflege in Nürnberg eingerichteten Werkstatt restauriert worden war. Derzeit stellen Kunsthistoriker und Restauratoren eine schriftliche, zeichnerische und fotografische Dokumentation dieser Gesamtmaßnahme zusammen.
Sie haben dafür u. a. allein 2000 Schwarzweiß- und 1000 Farbaufnahmen zur Verfügung. Genau befassen wird man sich aber auch mit den etwa 200 Röntgenaufnahmen, die erstmals von einer Plastik solchen Ausmaßes angefertigt wurden. Röntgenologische Untersuchungen bei Gemälden sind schon lange üblich, an überlebensgroßen Holzarbeiten – die Figuren Maria und Gabriel des Englischen Grußes sind über zwei Meter hoch – stellen sie dagegen ein Novum dar. Das umfangreiche Aufnahmematerial ermöglicht einen genauen Einblick in Konstruktion und Aufbau der Skulpturen und Medaillons sowie deren Ergänzungen und Fassung.
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Manche Kunsthistoriker nehmen sogar an, daß aufgrund solcher Untersuchungen und Vergleiche mit weiteren Kunstwerken sich die Arbeitsweise eines Meisters jeweils feststellen lassen werde. Hiermit kann also unter Umständen ein völlig neues Teilgebiet der Kunstgeschichte erschlossen werden, da sich im Lauf der Zeit auch Werke von bisher unbekannten Meistern vielleicht einordnen lassen.
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