Kopfsache
1:1 gegen den VfL! Margreitter trifft zum Abschied aus Nürnberg
16.5.2021, 17:43 UhrHanno Behrens, Georg Margreitter und Lukas Mühl haben unterschiedlich lange für den 1. FC Nürnberg Fußball gespielt. In ihrer gemeinsamen Zeit am Valznerweiher aber haben sie diesen Verein geprägt. Sie waren Helden und sie waren Sündenböcke - nach der Spielzeit verlassen sie allesamt den Club. Die Gelegenheit für die Fans, Abschied zu nehmen, hätte es am Sonntag gegeben, wenn nicht eine Pandemie die Zuschauer aus den Stadien verbannt hätte (und wenn nicht Behrens verletzungsbedingt gar nicht mehr zum Einsatz kommen wird für den Club).
Es gab dann während der Partie gegen den VfL Bochum trotzdem eine kleine, aber durchaus rührende Abschiedszeremonie: Vor dem Stadion veranstalteten ein paar Anhänger in ihren Autos ein Hupkonzert - und zwar in den Minuten 18, 28 und 33, angepasst an die Rückennummern von Behrens, Mühl und Margreitter.
Keine Feier
Es war ein schönes Zeichen an einem Nachmittag, an dem es für den 1. FC Nürnberg um nicht mehr viel ging. Geplant war das anders. Als sie 2019 aus der Bundesliga abgestiegen waren, erstellten sie beim Club einen Zweijahres-Plan, an dessen Ende die Rückkehr in die erste Liga hätte stehen sollen. Das ging einigermaßen schief, stattdessen musste man sich zwei Spielzeiten hintereinander mit dem Schreckensgespenst dritte Liga beschäftigen.
Immerhin: Eine Aufstiegsfeier hätte es am Sonntag dennoch geben können. Mit einem Sieg in Nürnberg wäre der VfL Bochum wieder zum Erstligisten geworden. Es gelang nicht, weil der Club wieder einmal eine seine besseren Leistungen zeigte und weil tatsächlich Margreitter beim 1:1 (1:0) sein Abschiedstor im Max-Morlock-Stadion erzielte.
Begonnen hatte Trainer Robert Klauß das vorletzte Spiel des Fußballjahres mit zwei Veränderungen in der Startelf im Vergleich zur Niederlage beim Hamburger SV: Mühl wurde von Margreitter auf die Bank verdrängt, Tim Latteier ersetzte den angeschlagenen Mats Möller Daehli. Anders als beim HSV zeigte der Club im ersten Durchgang auch wieder, was ihm einen entspannten Saisonendspurt frei von Abstiegssorgen eingebracht hat.
Mutiger Club
Gegen den Favoriten war der FCN durchaus mutig, musste nach sieben Minuten aber dennoch zusehen, wie die Gäste durch Zulj zur ersten Möglichkeit kamen. Der ehemalige Fürther aber verpasste aus guter Position. Nach einer Viertelstunde war es dann Johannes Geis, der mit einem mutigen Freistoß Patrick Drewes im Bochumer Tor das erste Mal Aufmerksamkeit abverlangte.
Der Club blieb aus der Distanz gefährlich: Robin Hack probierte es aus 30 Metern, Drewes fischte den Ball aus dem Winkel (27.). Es waren nun endgültig die Gastgeber, die das Geschehen bestimmten - belohnt wurde das nach 38 Minuten. Einen Eckball von Geis beförderte Margreitter per Kopf zur Führung ins Tor. Ein klarer Fall von: ausgerechnet.
Zulj bestraft den FCN
Nach der Unterbrechung änderte sich das Bild erst einmal nicht grundlegend. Bochum blieb nach Standardsituationen gefährlich: Zulj verpasste zweimal den Ausgleich (59., 63.). Auf der Gegenseite hatte aber auch der Club seine Gelegenheiten: Tom Krauß scheiterte erst aus der Distanz an Drewes (64.) und setzte Sekunden später einen Kopfball knapp über das Tor.
Es waren die ungenutzten Chancen zur Vorentscheidung. Stattdessen kam Bochum doch noch zum Ausgleich. Nach einer Flanke stand wieder einmal Zulj sehr alleine im Strafraum herum und traf vorbei am die Hereingabe unterlaufenden Christian Mathenia per Kopf (75.). Bochum sah nun endlich aus wie ein Aufstiegsanwärter, der Club hatte Mühe, den Weg in die Offensive zu finden.
Am Ende machte das aber nicht mehr viel aus. Der Club rettete das Remis über die Zeit und bescherte Margreitter, Mühl und Behrens so einen versöhnlichen Abschied aus dem Max-Morlock-Stadion.
1. FC Nürnberg: Mathenia - Valentini, Margreitter, Sörensen, Handwerker - Geis - Krauß (78. Krätschmer), Latteier (71. Rosenlöcher) - Hack (85. Schleusener) - Shuranov, Dovedan
VfL Bochum: Drewes - Bockhorn, Bella Kotchap, Leitsch, Danilo Soares - Eisfeld, Tesche - Bonga, Zulj, Holtmann (68. Ganyoula) - Zoller
Tore: Margreitter (38.), Zulj (76.) | Gelbe Karten: Handwerker - Tesche, Danilo Soares | Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart).
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