Sehne und Zehe: FCN muss ohne Knothe und Sörensen auskommen

15.02.2021, 16:49 Uhr
Noel Knothe zog sich gegen St. Pauli eine erneute Sprunggelenksverletzung zu.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Noel Knothe zog sich gegen St. Pauli eine erneute Sprunggelenksverletzung zu.

Die qualitativen Defizite seiner Defensive offenbarte der 1. FC Nürnberg in den vergangenen Wochen, wenngleich Trainer Robert Klauß auf der Pressekonferenz nach der 1:2-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli eher die Vorderleute in die Pflicht nahm: "Die Jungs sehen immer dann gut aus in der letzten Kette, wenn wir davor gut arbeiten." Das gelang dem Club am frühen Sonntagmittag nicht, sie haben nicht nur "nicht gut gearbeitet", sondern – wie sich der sichtlich frustrierte Trainer korrigierte - "wirklich schlecht gearbeitet".

Entsprechend schwierig wurde die Aufgabe der Abwehrreihe, die sich mit zahlreichen Angriffen der offensivstarken Hanseaten konfrontiert sah. Einzig die mangelhafte Effizienz der Gäste, die besonders in der Schlussphase Hochkaräter liegen ließen, sorgte überhaupt dafür, dass Dennis Borkowskis Premierentreffer noch als Anschlusstor statt als Ergebniskosmetik bezeichnet werden konnte.

Ernüchternd fällt dementsprechend die Bewertung von NZ-Sportredakteur Uli Digmayer aus: Lukas Mühl, der zunächst unzureichend und später regelwidrig klärte, erhielt an einem rabenschwarzen Tag die Note 6. Tim Handwerkers Auftritt wurde mit dem Prädikat "mangelhaft" eingeordnet. Noch am ehesten stabil und souverän präsentierte sich Asger Sörensen (Note 4) und Aushilfsrechtsverteidiger Noel Knothe. Beide mussten jedoch nach 45 respektive nach 21 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden.


Schöne Borkowski-Premiere in unschönen FCN-Zeiten


Dem 1. FC Nürnberg werden die beiden Defensivkräfte nun vorerst fehlen: Noel Knothe erlitt erneut eine Sprunggelenksverletzung – diesmal zog er sich am linken Fuß eine Sehnenluxation zu. Am Dienstag wird der 21-Jährige operiert. Sein Mannschaftskamerad Asger Sörensen brach sich, nachdem zunächst von Achillessehnen-Problemen die Rede war, den Zeh und fällt dementsprechend ebenfalls aus.

Die Alternativen halten sich für beide Positionen im Rahmen: Georg Margreitter, der den Dänen bereits im Heimspiel gegen Regensburg und auch in der zweiten Hälfte gegen St. Pauli vertrat, dürfte ob seiner Erfahrung gegenüber Pius Krätschmer oder Nachwuchsinnenverteidigern die besten Aussichten auf einen Startelf-Platz haben.


Asymmetrie und Pressinglinie 1? Klauß-Erklärung sorgt für Unverständnis


Auf der Rechtsverteidiger-Position scheint sich das Personalproblem zumindest dahingehend zu lösen, dass mit Oliver Sorg nach abgesessener Rot-Sperre ein gelernter rechter Abwehrspieler wieder zur Verfügung steht. Auch bei Enrico Valentini dürften die Chancen gut stehen, vermeldete Robert Klauß bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den Kiezklub doch "gute Fortschritte" des Kapitäns: Nach damaligen Stand könnte der 31-Jährige, der zuletzt an einer Oberschenkelzerrung laborierte, im Laufe dieser Woche wieder ins Training einsteigen.

Verwandte Themen


7 Kommentare