Car of the Year 2020: Der Peugeot 208 ist Sieger
3.3.2020, 10:09 UhrNichts ist in diesem Auto-Frühling so, wie es sonst immer war. Der Genfer Automobil Salon, der eigentlich vom 5. bis zum 15. März stattfinden sollte,wurde abgesagt, ein Opfer des Corona-Virus. Und somit fand auch die Verleihung des begehrten Auto-Preises "Car of the Year" – üblicherweise das erste Highlight im Messeverlauf – unter denkwürdigen Umständen statt.
Zwar stand die Phalanx der sieben Finalisten wie gewohnt auf der Bühne des Genfer "Palexpo" aufgereiht. Doch dort, wo sich üblicherweise dicht an dicht das Publikum aus Journalisten, Managern und Gästen drängt, taten sich leere Ränge auf. Stattdessen wurde die Auszählung der Punkte ausschließlich im Internet gestreamt –geriet deshalb aber nicht weniger spannend als in den vergangenen Jahren.
Elektromobilität auf dem Podest
Nichts ist in diesem Auto-Frühling so, wie es sonst immer war: Hießen die Sieger früherer Jahre Audi 80, Ford Scorpio oder Volvo XC40 und gehörten der Spezies der Verbrenner an, so hat sich in diesem Jahr mit Nachdruck die Elektromobilität ihren Weg aufs Podest gebahnt. Mit Nissan Leaf und Jaguar I-Pace konnte sich 2011 beziehungsweise 2019 zwar schon einmal ein Elektroauto den Titel holen. 2020 aber – und das hat es noch nie gegeben - triumphierten gleich drei E-Mobile über den Rest der Finalisten.
Fast drei, zumindest: Den Peugeot 208, der sich mit komfortablem Vorsprung an erster Stelle platzierte, gibt es nicht nur als Benziner oder Diesel, sondern auch als rein batterieelektrischen e-208. Ausdrücklich lobten die Juroren das breitgefächerte Antriebsportfolio des französischen Kleinwagens, ebenso wie das mutige Design und das interessante Preis-Leistungs-Verhältnis. 281 Punkte räumte der 208 ab. Die Silbermedaille gewann das Tesla Model 3 (242 Punkte), Bronze (222 Punkte) der elektrische Supersportler Porsche Taycan.
Sieben Finalisten
Auf den weiteren Plätzen folgten Renault Clio (211 Punkte), Ford Puma (209), Toyota Corolla (152) und BMW 1er (133).
Als Sieger dürfen sich die sieben Finalisten letztlich alle fühlen. 60 Fachjournalisten aus 23 europäischen Ländern haben sie aus einer Longlist von insgesamt 30 Kandidaten in die Endausscheidung gewählt. Auch Nürnberger Nachrichten/Nürnberger Zeitung/nordbayern.de gehören zur Jury.
Wenn es einen Auto-Preis gibt, den jeder Hersteller gewinnen will, dann ist das die Auszeichnung "Car of the Year" beziehungsweise „Auto des Jahres“. Für das hohe Ansehen, das dieser seit 1964 vergebene Preis genießt, gibt es mehrere Gründe. Der wohl wichtigste: Jahr für Jahr ist es nur ein Kandidat, der gewinnen kann. Unterkategorien á la "bester Kleinwagen" oder "bestes Green Car" gibt es nicht, übergreifend küren die Juroren jenes Modell, dessen Gesamtpaket besonders auszeichnungswürdig erscheint. Dabei spielen Kriterien wie Innovationskraft, Design, aber auch das Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle.
Zudem ist die Organisation "Car of the Year" völlig unabhängig, es gibt keine Sponsoren aus der Automobilindustrie.
Und schließlich muss jedes Jurymitglied seine Punktevergabe transparent machen sowie schriftlich begründen. Einzusehen ist dies im Internet unter www.caroftheyear.org
Ulla Ellmer