Q4 e-tron: Neues Elektro-SUV von Audi
15.4.2021, 19:47 UhrEs begann mit dem e-tron: Schon verhältnismäßig früh – 2018 war's – hat Audi sein erstes rein batterieelektrisches Modell vorgestellt. Inzwischen gibt es mit dem e-tron Sportback eine zweite Karosserievariante. Zur Jahresmitte 2021 wird der elegante Gran Turismo e-tron GT die elektrische Audi-Familie ergänzen. Und ebenfalls im Sommer macht sich der Q4 e-tron auf den Weg zum Kunden.
Wie es das ungeschriebene Gesetz der Markenhierarchie vorschreibt, nimmt der Neue innerhalb dessen, was sonst noch aus dem Modularen Elektro-Baukasten (MEB) des Hauses Volkswagen entsteht, die premiumbestimmte Pole Position ein. Lässt man VW ID.3 oder den kommenden Seat el-Born einmal beiseite, fungieren vor allem ID.4 und Skoda Enyaq als unmittelbare Geschwister, da sie konzeptionell ebenfalls dem Prinzip eines Kompakt-SUVs folgen.
Auch als Sportback
Ab Juni kann sich der Kunde zunächst mit dem klassischen, 4,59 Meter langen Q4 e-tron elektrifizieren, etwas später, im September, dient sich parallel dazu der optisch dynamisierte Sportback an.
Insgesamt stellt Audi zwei Batterie- und drei Antriebsvarianten bereit, damit, so verlautet es aus Ingolstadt, sollen die Ansprüche unterschiedlicher Käufergruppen abgedeckt werden – vom Pendler, dem eine schmalere Reichweite genügt bis hin zu demjenigen, der auch vor dem Unterfangen elektrischer Langstreckenfahrten nicht zurückscheut.
Heck- oder Allradantrieb
Standardmäßig erfährt der Q4 e-tron Antrieb über die Hinterräder, beim Allradmodell – das in bester Audi-Tradition nicht anders als "quattro" heißen kann – addiert sich ein zweiter Front-Elektromotor hinzu. Gerade beim E-Auto ist Effizienz alles, deshalb schaltet sich die Maschine an der Vorderachse nur dann zu, wenn der Bedarf nach hoher Leistung und intensivem Grip besteht.
Der heckgetriebene Einsteiger hört auf den Namen Q4 35 e-tron, ihm hilft ein 125 kW/170 PS starker Elektromotor voran, die Batteriekapazität beträgt 52 kWh. An WLTP-Reichweite stehen 341 Kilometer in Aussicht. Der Sprint von 0 auf 100 währt 9 Sekunden, bei 160 km/h regelt die Elektronik weitergehende Beschleunigung ab.
Ebenfalls mit Heckantrieb fährt der Q4 40 e-tron vor. Ihm sind 150 kW/204 PS vergönnt, 77 kWh Batteriekapazität ermöglichen es, mit einer Akkuladung 520 Kilometer weit zu fahren. In 8,5 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, die Topspeed liegt wiederum bei 160 km/h.
Die Rolle des Topmodells übernimmt der Q4 50 e-tron quattro, dessen Motoren-Duo im Teamwork 220 kW/299 PS leistet. Nach spätestens 460 Kilometern muss der 77-kWh-Akku nachgeladen werden. Erwartungsgemäß ist der stärkste Q4 auch der schnellste, in 6,2 Sekunden schafft er es aufs Landstraßentempo, die Höchstgeschwindigkeit gibt Audi mit 180 km/h an.
Die Ladefähigkeit richtet sich nach derBatteriegröße. Der kleine Akku versorgt sich bis zu 7,2 kW mit Wechselstrom (AC), an der Gleichstrom-Schnellladesäule (DC) nimmt er bis zu 100 kW. Die große Batterie wiederum speist sich bis zu 11 kW mit AC und bis zu 125 kW mit DC. Noch mehr ist nicht drin, denn die Systemspannung beträgt nicht – wie etwa beim neuen Hyundai Ioniq 5 oder dessen Schwestermodell Kia EV6 – 800 Volt, sondern 400 Volt. Aber auch das ist schon eine Hausnummer; zehn Minuten, so verspricht Audi, sollen unter Idealbedingungen reichen, um Strom für etwa 130 Kilometer nachzuladen.
Augmented Reality
In digitaler Hinsicht lässt sich der Q4 e-tron keine Defizite nachsagen, serienmäßig stellt er ein volldigitales 10,25-Zoll-Fahrerdisplay bereit, das optionale Virtual Cockpit gibt es in zwei Ausbaustufen, und zum Jahresende erfährt das gleichfalls serienmäßige MMI-Touchdisplay gegen Aufpreis eine Erweiterung von 10,1 auf 11,6 Zoll. Besonderes Augenmerk lenkt man auf das neue Head-up-Display, das – Stichwort "Augmented Reality" - die Anzeigen als gleichsam auf der Fahrbahn schwebend einblendet.
Weil das Akkupack platzsparend in den Unterboden integriert wurde und dank der Abwesenheit verbrennertypischer Störfaktoren wie eines Kardantunnels erfreuen sich die Passagiere generöser Platzverhältnisse. Der Kofferraum packt 520 bis 1490 Liter weg, beim Sportback sind es 435 bis 1460 Liter. Nicht selbstverständlich für ein Elektroauto: Auch ein Anhänger kann in Schlepp genommen werden, die Zuglast beträgt 1000 beziehungsweise (Sportback) 1200 Kilogramm.
Assistent für Effizienz
Das Sortiment der Assistenzsysteme findet sich in Paketen gebündelt; speziell der prädiktive Effizienzassistent hilft beim elektrischen Fahren, indem er eine vorausschauende und verbrauchsoptimierte Fahrweise unterstützt.
Zu den Preisen gibt es zu sagen, dass der Einstieg bei 41.900 Euro erfolgt, dies sind die Konditionen für den Q4 35 e-tron. Der Q4 40 e-tron kommt auf 47.500 Euro, in den Q4 50-etron sind mindestens 52.900 Euro zu investieren. Und wer sich auf den Sportback kapriziert, muss 2000 Euro Aufpreis einkalkulieren.
Ulla Ellmer
Audi Q4 e-tron:
Wann er kommt: Q4 e-tron im Juni, Q4 e-tron Sportback im Spätsommer
Wen er ins Visier nimmt: VW ID.4, Skoda Enyaq, Mercedes EQA, Volvo XC40 Recharge P8
Was ihn antreibt: Elektromotoren mit 125 kW/170 PS, 150 kW/204 PS, 220 kW/299 PS
Was er kostet: Ab 41.900 Euro. Abzugsfähig ist die Innovationsprämie in Höhe von 9570 Euro brutto.