Ermittlungen gegen Bild-Chef Reichelt: Kolleginnen gemobbt?

Berlin - Wirbel bei Deutschlands größtem Boulevardblatt: Dem Chefredakteur der "Bild"-Zeitung wird vorgeworfen, sich wiederholt unangemessen gegenüber Frauen verhalten zu haben. Es laufen interne Ermittlungen gegen Julian Reichelt. Eine Kanzlei prüft jetzt die Vorfälle.

Gegen den "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt läuft offenbar ein Compliance-Verfahren. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Zuvor sollen sich innerhalb des Springer-Verlags rund ein halbes Dutzend Mitarbeiterinnen über Reichelts angeblich wiederholtes Fehlverhalten beschwert haben.

Medienhaus schweigt bisher

Das Medienhaus klärt die angezeigten Vorfälle derzeit intern auf, heißt es. Zur "sorgfältigen Prüfung" der Angelegenheit sei außerdem die Kanzlei Freshfields herangezogen worden.

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Untersucht wird laut Spiegel, ob es zu Machtmissbrauch und der Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen seitens Reichelt gekommen ist. Des Weiteren sei von möglichen Mobbing- und Nötigungsvorwürfen die Rede. Der Springer-Verlag hat sich bisher zu den Vorkommnissen nicht geäußert.

Die Vorwürfe passen ins Bild: Wie andere Medien bereits im vergangenen Sommer schrieben, wurde die Boulevard-Zeitung von verschiedenen Seiten dafür kritisiert, dass bei der gedruckten Bild kaum mehr Frauen in leitenden Positionen zu finden sind. Der Verein ProQuote attestierte der höheren Führungsetage um Reichelt sogar ein "frauenfeindliches Klima".