Corona-Teststationen: Sollte das nicht der Staat machen?

Armin Jelenik

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21.8.2020, 18:54 Uhr

Man kennt sich wohl schon seit zwei Jahrzehnten: Ende der 90er Jahre war die Bundeswehr im nord-mazedonischen Tetovo im Einsatz, um im benachbarten Kosovo den Krieg zu beenden. Aus Tetovo stammt laut Wikipedia auch die Familie des Gründers der Firma Ecolog, die seitdem mit der Bundeswehr von einem Auslandseinsatz zum nächsten gezogen ist.


Ecolog: Das ist der Betreiber der Corona-Teststation am Nürnberger Flughafen


Kantinen, Wäschereien, Abwasserbeseitigung: Ecolog sprang in den deutschen Feldlagern im Kosovo und in Afghanistan ein, wenn die Bundeswehr aus Kosten- und Sicherheitsgründen Aufgaben an einen privaten Dienstleister auslagerte. Man kann an dieser Teil-Privatisierung des Kriegs Kritik üben.

Und man muss die Frage stellen, ob ein Militärdienstleister wirklich die richtige Wahl ist, um schnell und zuverlässig Tausende Menschen an den bayerischen Flughäfen auf Corona zu testen.


+++ So läuft's in der Corona-Teststation am Nürnberger Flughafen +++


Die zahlreichen Klagen von Reisenden, die eine Woche auf ihre Ergebnisse warten mussten, lassen daran zumindest Zweifel aufkommen. Und auch diese Frage muss erlaubt sein: Sollte das staatliche Gesundheitssystem nicht selber in der Lage sein, diese Aufgabe zu übernehmen?


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