Baiersdorf: Altstadtsanierung wird verlangsamt
15.2.2019, 06:00 Uhr"Wir hatten gehofft, dass wir im Januar oder Februar die Aufträge vergeben können und die Arbeiten sofort nach Ende des Winters beginnen können", schildert der Bürgermeister die Lage. Lediglich zwei Anbieter hätten sich gefunden, die Kanal- und Straßenbau anpacken wollten. Ein Angebot musste verworfen werden, weil das Unternehmen nicht alle geforderten Leistungen im Leistungsverzeichnis hatte, der zweite Anbieter zog seine Offerte zurück.
Hans Joachim Brandt, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Schneider & Partner, nannte das Ausschreibungsergebnis gar "deprimierend". Es werde jedoch verständlich, wenn man wisse, dass viele Straßenbauer noch Arbeitsüberhänge aus dem Jahr 2018 haben und deswegen kurzfristig keine neuen Aufträge annehmen können. Aus der Situation hätten sich zwei Möglichkeiten ergeben: Zum einen könnte man das ganze Projekt um ein Jahr nach hinten schieben, also erst 2020/21 realisieren. Doch gebe es einen "wasserrechtlichen Druck", sprich: das Entwässerungsbauwerk sei überfällig, hätte eigentlich schon vor zwölf Jahren erneuert werden müssen. Lediglich der Jahrtausendregen mit seinen schwerwiegenden finanziellen Folgen für Baiersdorf habe den Aufschub gestattet.
Deswegen seien die Stadt und sein Büro übereingekommen, die Arbeiten getrennt auszuschreiben. Zunächst gehe es um Kanal- und Wasserleitungsbau. Eine zweite Ausschreibung gelte danach dem Straßenausbau. Für das Frühjahr 2020 würde demnach der Beginn des Straßenausbaus angesetzt.Auch dieser Ausbau würde sich nach und nach von der Jahnstraße weg in Richtung Rathausplatz bewegen. "Es hilft nichts: Sie müssen alle die Baustelle über zwei Jahre hinweg mit ertragen", erklärte Brandt den zirka 60 Bürgerinnen und Bürgern achselzuckend.
Ganz praktisch waren die meisten Fragen der Bürger. Eine Frau fürchtet, dass die Straße durch den Ausbau ein Stück höher wird; damit würde sich zum einen ihr Keller verfinstern, zum andern würde dies die Überflutungsgefahr bei Starkregen erhöhen.
Hier beruhigte Andreas Galster: "Wir schaffen eine bessere Entwässerungssituation durch eine andere Modellierung der Straße" sagte er; das Wasser würde bei Starkregen die Pfarrgasse hinunterlaufen.
Wie lange einzelne Häuser nicht anfahrbar wären? Wie man seine Wasserkästen ins Haus bringe und wie die Mülltonnen entsorgt würden? Dafür, versprach der Bürgermeister, werde die Stadt, jemand einstellen, der derlei Dinge für die Bürger koordiniert und regelt.
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