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Bayern lockert: Vielleicht der eine Schritt zu viel

Roland Englisch

Nürnberger Nachrichten

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31.8.2021, 16:31 Uhr
Söder will weiter FFP2-Maske tragen, den Bayern schreibt er das nicht mehr vor.

© Peter Kneffel, dpa Söder will weiter FFP2-Maske tragen, den Bayern schreibt er das nicht mehr vor.

Der Schwenk kommt in seiner Härte überraschend. Bayern hebt auf einen Schlag nahezu alle Beschränkungen auf und stürzt sich in ein Abenteuer ausgerechnet jetzt, da die Infektionszahlen deutlich steigen.

Es ist zwar richtig, dass uns nun vor allem eine Pandemie der Ungeimpften bevorsteht. Doch wenn sie die Kliniken fluten, trifft das irgendwann wieder alle, auch die, die geimpft sind. Es bleibt dabei: Diejenigen, die sich ohne Not nicht impfen lassen, gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen.

Weil sich längst nicht alle von ihnen überzeugen lassen werden, ist vor allem ein Schritt der neuen Corona-Maßnahmen zumindest schwer nachvollziehbar. Dass Bayern grundsätzlich auf die weit wirkungsvolleren FFP2-Masken verzichtet, ist ein Wagnis, insbesondere, wenn alle anderen Schranken fallen. Es braucht keine prophetische Gabe, dass Söders Vorbild keine Schule machen wird, der weiter auf FFP2-Masken setzt.

Jene, die die Gefährlichkeit des Virus leugnen, werden ihm kaum folgen. Sie sind die größte Gefahr, nicht die Vernünftigen. Söder weiß das. Und gibt trotzdem nach. Auch das überrascht.

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