Unfassbares Verhalten

„Einfach so scheiße!“: Wiesn-Bedienung spricht über Alltag - und wird dabei richtig deutlich

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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14.10.2024, 14:09 Uhr
Wiesn-Bedienung spricht im Internet über ihren Alltag. (Symbolbild)

© imago Wiesn-Bedienung spricht im Internet über ihren Alltag. (Symbolbild)

Die Wiesn ist das bekannteste und größte Volksfest der Welt. Ob Dubai, Amerika oder China – oft kopiert, bleibt die Originalvariante aus der bayerischen Landeshauptstadt München aber wohl bis heute unerreicht.

Eine Kellnerin, die auf dem Event arbeitet, nimmt auf der Meta-Plattform Instagram ihre Followerinnen und Follower mit durch ihren Alltag. Während es viele schöne Moment gibt, macht vor allem eine Sache durchaus sauer.

So meldet sich Nadja Blochberger kürzlich mit einem Update zu Wort. In der Aufnahme ist sie in Tracht zu sehen, wie sie sich gerade auf den Weg zu einem weiteren Arbeitstag auf der Wiesn 2024 macht. Knapp 35.000 Menschen folgen der Frau aus Bayern alleine auf Instagram.

So erklärt Nadja in dem Video, dass immer häufiger Menschen auf der Wiesn die Zeche prellen. Also bewusst einfach aufstehen und das Weite zu suchen, ohne die Rechnung für Bier und Hendl zu bezahlen. Die kann bekanntlich hier auch ja mal etwas höher ausfallen. Was natürlich absolut noch immer kein Grund sein sollte, so ein Verhalten an den Tag zu legen.

Das große Problem an der Sache: Auf den Kosten bleiben nicht die Wirte der Festzelte sitzen, sondern die Bedienungen. Zahlt ein Tisch nicht seine Rechnung, wird das dann abgezogen. Meist sind die Bedienungen nämlich nicht bei den Wirten angestellt, sondern arbeiten auf dem Oktoberfest selbstständig.

So gehen die Bedienungen dann bei den Wirten in Vorkasse, in dem sie in den Zelten Speisen und Getränke kaufen und dann mit rund zehn Prozent Aufschlag an den Tischen weiterverkaufen.

So erklärt Nadja dann, dass vor wenigen Tagen ein kompletter Tisch einfach abgehauen sei. "Wir haben einfach mal die ersten Stunden komplett umsonst gearbeitet. Das ist einfach so scheiße!", kann sich die Frau nicht verkneifen. Verständlich, ist der Wiesn-Job doch mehr als anstrengend, egal ob körperlich oder vom Kopf her.

Das Schlimme: So sei dieses Verhalten laut Blochberger kein Einzelfall. Schon davor sei eine Gruppe einfach gegangen, ohne die Rechnung zu zahlen. Anschließend sei die Bedienung quer über die gesamte Wiesn gelaufen, um die Zechpreller doch noch zu finden. Hier sei die Gruppe dann wirklich zurückgekommen. "Zum Glück, weil da ging es echt um mehr Geld".

Bei einem weiteren Fall hatte sie dann wieder weniger Glück. Hier kam niemand mehr zurück. "Ich bin fünf Minuten durch den kompletten Biergarten gerannt, weil ich es einfach nicht eingesehen habe. Weil ich mir gedacht habe: ‚es kann nicht sein, dass ihr jetzt weg seid‘".

Als wäre dieses Verhalten nicht schon schlimm genug, seien Bedienungen nun auch immer häufiger ganz bewusst Ziel von Diebstählen. So erklärt Blochberger in dem Video weiter, dass es immer häufiger passiere, dass Menschen im Gedränge in den Zelten bewusst versuchen würden, Bedienungen den Geldbeutel zu klauen. Das sei auch der Grund, warum viele Bedienungen ihren Geldbeutel mit einer Kette zusätzlich sichern würden. Auch das schrecke aber nicht jeden ab. So habe es auch schon Fälle gegeben, wo diese Kette dann durchgezwickt worden sei.

Einem Kollegen von Blochberger sei erst vor wenigen Tagen der Rucksack geklaut worden, als man den Abend als Team gemeinsam an einem Kiosk ausklingen habe lassen. An einer U-Bahnstation habe der Mann seinen Rucksack dann wieder in einem Mülleimer gefunden – jedoch ohne Inhalt. "Es sind einfach so dreiste Menschen unterwegs".

Trotzdem gebe es auch unzählige nette Menschen, die nicht so ein Verhalten an den Tag legen würden, erklärt die Bedienung dann zum Abschluss noch. Am Ende gehe sie trotzdem jeden Tag gerne auf die Wiesn, um dort zu arbeiten. "t-online.de" berichtete hier zuerst über das Video, das bereits über 1600 Mal auf der Plattform geliked wurde.

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