Konzept und Karte sind neu

Endspurt am Wöhrder See: Neues Strandcafé in Nürnberg startet in seinen Betrieb

Andrea Munkert

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10.5.2024, 12:14 Uhr
Der neue Betreiber und sein Team zurren aktuell noch die letzten Dinge im neuen Strandcafé Nürnberg zusammen - die Eröffnung steht an.

© Nina Eichenmüller/Archivbild Der neue Betreiber und sein Team zurren aktuell noch die letzten Dinge im neuen Strandcafé Nürnberg zusammen - die Eröffnung steht an.

Bereits Tage, fast Wochen, vor der Neueröffnung am Wöhrder See standen immer wieder Passanten und Passantinnen vor der Türe des neuen Strandcafés - und wollen schon etwas vom neuen Angebot probieren, berichtet der neue Mann in Nürnbergs "Strandgastronomie". Das allein zeigt, wie sehr die Nürnberger hier eine gastronomische Versorgung vermissen oder brauchen. Am Samstag, 11. Mai, wird ihnen in der Sache geholfen: Der neue Betreiber öffnet erstmals offiziell die Türen des neuen Cafés in Nürnbergs Strandlage.

Er ist in der Gastronomie-Branche der Stadt kein Unbekannter. Denn Michael Katusic und sein Geschäftspartner Janusz Lal haben bisher unter anderem den Tucherhof am Marienberg und ein kleines Cateringunternehmen betrieben. Seit 1. März ist die Pacht neu geregelt. Jetzt stehen die ersten pinken Liegestühle bereits zur Probe.

In Nürnberg gibt es wenig Cafés mit einer derart besonderen Lage wie das ehemalige "Café Strandgut" direkt am Wöhrder See. Wer dort ein Getränk getrunken oder ein Stück Kuchen verputzt hatte, der hatte die Füße quasi schon im Sand des beliebten Strandes, der gerade im Hochsommer jeden Tag hunderte Spaziergänger anzieht. Im vergangenen September allerdings endete die Bewirtschaftung des Areals, das drei Jahre lang von der Lebenshilfe betrieben wurde, für die dort Menschen mit und ohne Behinderung miteinander arbeiteten. Doch der Betrieb geriet in Schieflage: Nachwehen der Corona-Pandemie, die Inflation und der wetterabhängige Verkauf dort am Wöhrder See machten den Betreibern einen Strich durch die Rechnung.

Lange hat die Eigentümerin wbg nach Nachfolgern gesucht und mehr als 50 Bewerbungen gesichtet. Entschieden hat man sich für Michael Katusic, der auch Geschäftsführer im Tucherhof nahe Flughafen ist. Mit der Übernahme heißt das Café nun "Das Strandcafé".

Starker Fokus auf Frühstück

Das Team und der Geschäftsführer haben in den vergangenen Wochen geschraubt, gehämmert, getestet und gekämpft. "Es ist meine inzwischen achte oder neunte Eröffnung - und wie immer wird am Ende die Zeit knapp", sagt er im Gespräch mit der Redaktion, während er gerade noch Pfännchen für die Eier kauft, die fortan zumindest in der ersten Tageshälfte im neuen Betrieb eine gewichtige Rolle spielen werden. "Wir werden durchgehend von 9 bis 14 Uhr Frühstück anbieten", erklärt er, da werde es Ei in sämtlichen Varianten geben, zum Beispiel Eier Benedikt. Die Eier dafür kommen frisch aus dem Knoblauchsland. Dazu gesellen sich Porridge mit Früchten, Obstsalate und mehr.

Im Tagesverlauf geht es unter anderem sehr mediterran weiter: Für die Gäste, die bewirtet werden, stehen verschiedene Salate, Antipasti, Vitello Tonnato, Bruschetta oder auch Currywurst vom Kalb auf der Speisekarte. Es gibt aber ein zweites Standbein, so Katusic: "Wir haben einen Selbstbedienungs-Teil geschaffen. Passanten können sich Hot Dogs, Donuts, Getränke in der PET-Flasche oder einen Aperol Spritz kaufen und mitnehmen."

Vieles wird neu sein, wie die Speisekarte. Das Interieur wird "bunter und knackiger", auch "wenn man nicht immer alles neu erfinden muss", so Katusic. "Alles war sehr solide gebaut", fasst er zusammen. Einiges musste sich allerdings in jedem Fall ändern: War der vorherige Betrieb doch eher als Kiosk ausgerichtet und ausgestattet.

"Wir werden auch den günstigsten Champagner der Stadt anbieten - die Leute sollen einfach eine gute Zeit haben", stellt er in Aussicht. Für 8,50 Euro will er den feinen Schaumwein ausschenken. Dazu stellt er sich vieles vor: "Wir möchten gerne auch einen Sundowner anbieten, mit einem DJ in lauen Sommernächten", schwärmt er und der Zuhörer merkt, wie viel Freude er an der gesamten Umsetzung und derartigen Gedankenspielen hat. Aktuell hofft er dafür noch auf Genehmigungen - das Café liegt seit 2018 in einem Naturschutzgebiet. "Auch hoffe ich, dass wir eines Tages die ersten Pommes am Strand von Nürnberg ausgeben können."

Vor allem für die direkte Nachbarschaft

Neben allen Ideen und Plänen ist Katusic eines vor allem wichtig: "Wir wollen unseren Nahversorgungscharakter in den Fokus stellen", daher soll das Café auch ganzjährig betrieben werden. Er hätte bereits viele Anfragen für geschlossene Gesellschaften, allerdings stelle er diese erstmal bis Herbst zurück. "Drei, vier Mann - dafür nehmen wir gerne Reservierungen an, aber 80 Leute auf einem 40. Geburtstag - sie kriegen wir aktuell nicht unter." Der Betrieb startet mit 30 Sitzplätzen innen und 50 Plätzen außen. "Wir wollen das aber bald nahezu verdoppeln", stellt Katusic in Aussicht. Vor allem ein Lokal für die Nachbarschaft soll das neue "Strandcafé" sein.

"Vor vier Jahren haben wir uns schon einmal für das Areal beworben. Wir wollten ein zweites Standbein bekommen, in dem ein durchgängiger Betrieb möglich ist", erzählt er. Denn der Tucherhof ist eher ein saisonaler Betrieb. Als der Vorpächter am Wöhrder See aufgab, hat er seinen Hut erneut in den Ring geworfen. "Es ist einfach zu schön", sagt Katusic, der rund einen Kilometer entfernt von seinem neuen Betrieb wohnt. "Naja, jetzt führen wir den zweiten Sommerbetrieb", sagt er und lacht. Aus über 50 Bewerbungen fiel die Entscheidung auf Katusic Bewerbung. "Ich glaube, der Realismus hat uns geholfen", sagt er und meint die Power und die Ideen, die in seinem Team entstehen. "Ich bin optimistisch, dass es so funktioniert", sagt er.

Kurz vor dem Start ist natürlich nochmals Hektik pur angesagt, aber: "Ich freue mich, endlich ins Frühstücksgeschäft einzusteigen. Ich freue mich, dass der Baulärm endet, ich vom Staubsauger wegkomme und wir einfach in den Betrieb starten können", resümiert er. Denn unter den ganzen Umbaumaßnahmen und Dingen, an die man vor einer Eröffnung denken müsse, verliere man kurz aus den Augen, worum es geht: "Wir sind Gastronomen und wollen den Kontakt mit dem Gast." Aktuell drückt er vor allem die Daumen, dass am Samstag das Wetter und die ganze Technik mitspielt.

Probieren und ansehen, das ist ab Samstag, 11. Mai, ab 9 Uhr möglich. Das neue "Strandcafé" wird dann immer von 9 bis 22 Uhr geöffnet sein.

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