Am Rand der Innenstadt
Baba‘s Döner, Gustav Grün, Egg‘La und mehr: Ist diese Straße der neue Food-Hotspot in Nürnberg?
8.5.2024, 12:46 UhrDie Färberstraße scheint auf den ersten Blick wenig attraktiv für Gastronominnen und Gastronomen. Triste 60er-Jahre-Bauten, Lückenfüller-Häuser und Reklame in 80er-Ästhetik prägen das Bild der Straße. Auch Zeitarbeitsfirmen, Dönerbuden, wenig einladende Imbisse, Handyläden, eine Spielothek und ein Fitness-Studio lassen die Straße nicht gerade einladend wirken. Idyllisches Grün sucht man hier vergeblich - die Straße gleicht eher einer Betonwüste.
Kurzum: Die Färberstraße ist auf den ersten Blick alles andere als das gastronomische Filetstück in Nürnberg - und dennoch sind hier viele Restaurants und Cafés beheimatet. Gerade in den vergangenen Monaten öffneten hier mehrere Betriebe, auch alteingesessene, bekannte Restaurants haben hier teil schon seit Jahren ihre Heimat.
Vegan nach Wunsch der Gäste bei "Gustav Grün"
Im Juli 2023 öffnete an der Färberstraße 11 ein Restaurant mit einem innovativen Konzept. Gerade Fans rein pflanzlicher Ernährung kommen hier auf ihre Kosten, denn: Bei "Gustav Grün" gibt es ausschließlich veganes Essen. Die Idee des Franchise: Gäste stellen sich selbst ihr Essen zusammen. Dabei wählen sie zwischen verschiedenen Zutaten und Toppings, diese werden dann wahlweise als Box, Bowl oder Wrap zubereitet. Außerdem gibt es hier vegane Specials wie Falafel, Schawarma, Kebab oder Beef Teriyaki. Wer weniger entscheidungsfreudig ist, kann auch aus vorgefertigten "Entscheidungshilfen" wählen.
Streetfood-Hotspot: Die "Food Corner"
Seit Sommer 2023 ist die Ecke Färberstraße zur Dr.-Kurt-Schumacher-Straße zudem ein absoluter Hotspot für Streetfood-Fans, denn hier befindet sich die "Food Corner". Alles begann mit dem Hot-Dog-Foodtruck "The Dogfather" auf den Parkplätzen mit den Nummern fünf und sechs, in den kommenden Monaten übernahm Turgay Kul den gesamten Parkplatz. Hier erwartet Gäste eine breite Auswahl von Smashburgern über Lokmas, arabische Teigbällchen, bis hin zu tunesischem Streetfood des Foodtrucks "Siam‘s Harissa". Ebenfalls soll ein Pasta-Stand in naher Zukunft offiziell öffnen.
Für die Food Corner sei sicherlich auch die Nähe zu den Clubs in der Innenstadt ein großer Standortvorteil, meint Inhaber Turgay Kul. Freitags und samstags bieten die Foodtrucks bis zwei Uhr nachts noch frisches Fast Food an und begeistern damit Partygängerinnen und Partygänger.
"N9 Brinner" möchte mit besonderem Konzept punkten
Direkt am Färbertor, an der Färberstraße 45, wartet ein Restaurant, das mit einem besonderen Konzept punkten möchte. Erst im Januar öffneten die beiden Freunde Yusuf Aslan und Sron Vu das "N9 Brinner". Ihre Idee: Frühstück den ganzen Tag, abends etwas gehobenere Küche, dazu entspannte Lounge-Atmosphäre und edles Ambiente mit Plüsch und Samt.
Rapper Massiv öffnet "Baba‘s Döner"
Im März durfte sich die Färberstraße über prominenten Besuch aus Berlin freuen. An der Färberstraße 40 öffnete mit "Baba’s Döner" eine Filiale des von Rapper Massiv gegründeten Franchise. Dieser kam prompt auch zur Eröffnungsfeier. Das Konzept: Döner nach Berliner Vorbild auch außerhalb der Hauptstadt anbieten.
Arabische Süßigkeiten bei "Lokma‘s"
Gefüllte arabische Teigbällchen, sogenannte Lokmas, und San Sebastian Cheesecake gibt es seit dem 1. März auch in Nürnberg im Café "Lokma’s" an der Färberstraße 32. Bereits Ende 2023 wollte Geschäftsführer Alban Mazrekaj das "Lokma‘s" in der Färberstraße eröffnen. Durch Verzögerungen hatte sich das Datum jedoch immer weiter nach hinten verschoben.
Das Angebot ist vielfältig: "Wir bieten Lokmas mit verschiedenen Füllungen wie Bueno, Raffaelo oder ganz klassisch mit Vollmilchschokolade an. Dazu kann man unterschiedliche Toppings wählen", meint der Inhaber.
Koreanisches Trend-Essen im Eckcafé: Das "Egg‘La"
Noch mehr gastronomischen Zuwachs für die Färberstraße gab es im Frühling mit dem Café "Egg‘La", das das koreanische Hype-Food Egg-Drop-Sandwich anbietet. "Bis vor zwei Monaten wusste ich selbst nicht, was das ist", gibt Inhaber Burak Arslan zu.
Die Lage in der Färberstraße gefalle ihm, sie sei "1 B", weil nicht direkt in der Stadt, doch umso mehr sich die Färberstraße in eine Gastro-Meile verwandele, solange lebe auch sein persönlicher "Traum von der Gastro".
"Café Hype" will keinen Hype
Fast zeitgleich zum "Egg’La" öffnete am an der Färberstraße angrenzenden Hefnersplatz das "Café Hype". Das glänzt nicht nur mit seiner maximal-minimalistischen Einrichtung, sondern auch mit dem Trendfood New York Rolls aus gefülltem und gepresstem Croissant-Teig.
Auch wenn sowohl die "New York Rolls", als auch der Name "Hype" vermuten lassen, es ginge Inhaber Durim Thaqi darum, Hype - oder zu Deutsch (Medien)Rummel - zu erzeugen, dementiert er das nicht nur - er möchte eigentlich das genaue Gegenteil.
"In Nürnberg gibt es viele Läden, die haben einen Hype ... und müssen dann, 3 Monate später, wieder zu machen", führt Thaqi aus. Der Name sei die Idee seines Bruders gewesen: "Einen Laden ‚Hype‘ zu nennen und langfristigen Erfolg zu wollen, fanden wir gut."
Auch für das "Café Hype" scheint sich die Lage zu lohnen: Schon wenige Tage nach dem Soft Opening darf sich Thaqi über viel Laufkundschaft freuen, der Laden in Innenstadtnähe läuft gut an. Seiner Meinung nach, "hat Nürnberg sehr viel Potenzial in der Gastro-Szene".
Neueröffnung mit 1-Cent-Döner: "Original Berliner Döner"
"Früher war die Färberstraße nicht so beliebt", erzählt uns Hivar Saeeid, Betreiber des "Original Berliner Döners". Mittlerweile sei hier aber tagsüber sehr viel los, gerade am Wochenende. "In den letzten ein bis zwei Jahren ist die Färberstraße viel beliebter geworden", meint er. In naher Zukunft wird er hier in der Färberstraße 24 eine weitere Filiale seines Dönerladens eröffnen, zur Neueröffnung soll es drei Tage lang Döner für nur einen Cent geben. Der Standort sei für ihn perfekt: Der Laden sei gut erreichbar für alle, die in der Stadt bummeln, aber auch für diejenigen, die von außerhalb kommen und einfach nur schnell einen Döner holen wollen.