Bruch mit Partei

"Söder-Burger": Ex-FDPler eröffnet Restaurant in Herzogenaurach - Ministerpräsident will probieren

Jannik Westerweller

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2.4.2024, 12:51 Uhr
Boulent Ekrem eröffnet in Herzogenaurach ein Burger-Restaurant mit einer ganz besonderen Kreation - die möchte sogar Markus Söder probieren.

© Fotos: FDP, NN / Daniel Karmann, dpa; Collage: Jannik Westerweller Boulent Ekrem eröffnet in Herzogenaurach ein Burger-Restaurant mit einer ganz besonderen Kreation - die möchte sogar Markus Söder probieren.

Am Sonntag, 17. März, hat Boulent Ekrem sein Burger-Restaurant "Burgorilla" in Herzogenaurach eröffnen. Bereits seit dem 9. März hatte er für Laufkundschaft geöffnet - quasi eine Testphase. Die sei nun geschafft. "Wir haben viele lächelnde, zufriedene Gäste", erzählt Ekrem.

Zuvor war in der Rathgeberstraße 26 in Herzogenaurach, zwischen dem Jugendhaus "Rabatz" und dem Modediscounter "Kik", das Restaurant "Latinos Grill" beheimatet. Dort war Ekrem Stammkunde, jetzt hat er das Restaurant übernommen.

"Ich hatte einen Traum, mit 45 ein kleines Restaurant zu führen", erzählt Ekrem. Im "Burgorilla" soll es künftig hauptsächlich Burger, Tortillas und Milkshakes geben, aber auch "viel veggie und vegan" möchte Ekrem anbieten. Davor war er schon jahrelang in der Gastronomie tätig, später arbeitete er im Gesundheitsamt.

Bruch mit der Partei

Fast 20 Jahre lang war Ekrem in der FDP, kandidierte bei den Landtagswahlen 2018 und 2023, zuletzt war er Beisitzer im Vorstand des FDP-Kreisverbands Erlangen-Höchstadt. Im Januar schrieb er kryptisch in einem Instagram-Beitrag: "Im Jahr 2024 habe ich beschlossen, eine Reihe von Veränderungen vorzunehmen. Denke, die Zeit für den Neuanfang ist gekommen, denn jede Veränderung symbolisiert Erneuerung." Nur zwei Wochen später teilte er seinen Parteiaustritt öffentlich mit.

Er sei unzufrieden mit der Arbeit seiner Partei in der Regierung gewesen. Ein entscheidender Wendepunkt sei der Besuch von Wolfgang Kubicki, Vizepräsident des Bundestages, gewesen. Dieser habe viel über Digitalisierung gesprochen, nach Ekrems Meinung habe er nicht die wirklichen Probleme thematisiert. "Digitalisierung haben ja alle im Programm", das bringe aber den Bürgern nichts, "wenn sie beim Einkaufen ihre Tüten nicht füllen können".

Unter anderem deswegen sei die FDP bei der bayerischen Landtagswahl 2023 auch aus dem Landtag geflogen. Die Arbeit der Regierung sei nicht nah genug an den Bürgern gewesen, sagt Ekrem: "Die in der Regierung sehen die Realität nicht." Dennoch ist er stolz auf die Arbeit der FDP in der Lokalpolitik, lobt ehemalige Kollegen. "Im Herzen bin ich immer noch liberal", sagt er.

Von der FDP zum Söder-Burger

Auf der Karte steht eine breite Auswahl an verschiedenen Burgern: vom klassischen Ham- und Cheeseburger über Smashburger bis hin zum mit Cheddar gefüllten Inside-Out-Burger" oder dem Maymun-Burger mit türkischem Köfte-Patty, Sucuk und Ayvar. Eine vegetarische Option mit Halloumi und eine vegane Option mit Spinat-Linsen-Patty stehen ebenfalls auf der Karte. Die Burgersaucen macht Ekrem selbst.

Neben den üblichen Softdrinks bietet Ekrem zudem verschiedene Milkshakes an, beispielsweise Vanille-, Schoko, Erdbeer-, aber auch mit Oreo-Geschmack oder Biscoff-Creme. Zudem steht auch ein Cakeshake auf der Karte, ein Milkshake mit Kuchen nach Wahl der Gäste.

Der absolute Hingucker auf der Karte: der "Söder's King" mit Brezel-Bun und Obazda, offensichtlich nach Markus Söder benannt. Den Burger so zu nennen, sei ein spontaner Einfall seines Sohnes gewesen. Inspiration lieferte der Instagram-Kanal des Ministerpräsidenten. Dieser postet regelmäßig Bilder und Videos von Essen unter dem Hashtag "#söderisst".

Diesen Burger möchte auch Markus Söder gerne probieren. Auf Anfrage des "Fränkischen Tags" teilte der Ministerpräsident mit: "Das klingt ja nach einer spannenden Kreation: Bayern-Burger mit Breze und Obazda kann ich mir gut vorstellen, der Name ist eine Auszeichnung für mich. Wenn ich in der Gegend bin und sich die Gelegenheit bietet, werde ich den Burger sehr gerne probieren. Das Ergebnis werde ich auf jeden Fall bei #söderisst präsentieren."

Auf diese Nachricht reagiert Ekrem baff. Er freut sich: "Ich war die letzten Tage beschäftigt mit dem Laden und habe gar keine Zeitung gelesen - aber dass der Söder sich geäußert hat, finde ich toll!"

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