Nürnberger Start-Ups fordern Lieferando heraus
7.5.2021, 13:31 UhrDas spüren auch die Gastronomen, die in immer größere Abhängigkeit zu Lieferando geraten. Der Anbieter stellt die Plattform, eine passende App und kümmert sich um die Zahlung. Auch die Lieferung wird übernommen, wenn das Restaurant keinen eigenen Bringdienst unterhält. Dies lässt sich Lieferando auch bezahlen, bei Lieferung durch den Anbieter werden 30 Prozent des Umsatzes als Provision fällig. Wenn Lieferando die Bestellung nur vermittelt und der Gastronom selbst ausliefert, fallen 13 Prozent an.
Regionale Gegenbewegungen
Inzwischen gib es regionale Gegenbewegungen, die der bundesweiten Monopolstellung von Lieferando entgegentreten wollen. Auch in der Metropolregion gibt es zwei dieser Start-Ups. Lieferpipa und Lieferfee sind seit Anfang des Jahres auf dem Markt, um den Gastronomen eine Alternative zu ermöglichen.
So bietet Lieferpipa eine übersichtliche App und arbeitet aktuell mit 60 Partnern in und um Nürnberg zusammen. Bisher liefert Lieferpipa nicht selbst, sondern die Restaurants kümmern sich darum. Ende des Jahres soll das Angebot mit einem eigenen Bringdienst ergänzt werden.
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Lieferfee hingegen hat bereits einen eigenen Lieferdienst, welcher sich nicht nur auf die Gastronomie beschränkt. Hier arbeitet das Start-Up mit Einzelhändlern zusammen, um während des Lockdowns die Kunden mit Einkäufen zu beliefern. Aktuell kooperiert Lieferfee mit 45 Partnern. Bestellungen werden momentan über die Homepage abgewickelt, eine App wird Ende April erscheinen. Hier wird innerhalb des Nürnberger Rings geliefert.
Beide regionalen Anbieter haben einiges gemeinsam. Sie verlangen weniger Umsatzprovision als Lieferando. Dazu können Änderungen an der Speisekarte oder an den Preisen schneller umgestellt werden. Sowohl Lieferfee als auch Lieferpipa wollen ihr Angebot in Zukunft vergrößern.
Frank Walther, Nürnberger Gastronom des "Klosters", hat sich bewusst für Lieferfee entschieden. Die Vorteile beim regionalen Anbieter sieht er darin, dass er Änderungen selbst vornehmen kann und die Unternehmen in der Region verankert sind. Abseits der Apps und Portale kann man bei ihm direkt anrufen und bestellen. Das indonesische Essen kann auch in der Oberen Wörthstraße 19 abgeholt werden.
Ganz ohne Provision arbeitet eine Suchmaschine für Restaurants: Pepperfox ist ein in der Region gegründetes Google für Hungrige. Hier kann man nach der eigenen Postleitzahl suchen und alle Restaurants finden, die Essen zum Abholen oder Liefern anbieten. Es werden auch die Mindestbestellmenge und die jeweiligen Lieferkosten angezeigt. Gastronomen können dort Daten eintragen, um gelistet zu werden.
Der Gründer von Pepperfox möchte damit die Gastronomie während der Krise unterstützen und bietet den Dienst sogar kostenlos an.
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