Sterneküche, Foodtruck, Restaurant

Ungewöhnliches Konzept: „Heartcore Kitchen“ setzt in Nürnberg auf kreative Küche und vegane Optionen

Jannik Westerweller

Nordbayern.de

E-Mail zur Autorenseite

21.8.2024, 05:00 Uhr
Inhaber Philipp Nagel vor seinem Restaurant "Heartcore Kitchen".

© Jannik Westerweller Inhaber Philipp Nagel vor seinem Restaurant "Heartcore Kitchen".

"Das Konzept, das ich fahre, ist äußerst ungewöhnlich", erklärt Philipp Nagel. Seit Anfang Juni führt er das Restaurant "Heartcore Kitchen" an der kleinen Fürther Straße in Nürnberg nahe dem Rosenaupark. "Es wäre mir zu langweilig, wenn ich jeden Tag das Gleiche verkaufen würde", sagt der Gastronom. Stattdessen stellt Nagel immer zu Beginn der Woche einen Wochenplan zusammen, zwei frische Gerichte für jeden Tag. Eines davon ist immer vegan.

Oft ist veganes Essen im Restaurant teurer, doch Nagel findet: "Das ist der völlig falsche Weg." In seinem Restaurant kostet das vegane Tagesgericht acht Euro und ist damit im Schnitt zwei bis drei Euro günstiger als das Tagesgericht mit Fleisch. Denn vegane Ernährung soll attraktiv sein: "Es bringt nichts, wenn man es den Leuten nicht näher bringt."

Die vegane Ernährung liegt dem Koch am Herzen, für sich selbst kocht Nagel ausschließlich vegan, Ausnahmen macht er nur im Restaurant, wenn etwas übrig bleibt. "Ich denke, dass eine weitestgehend vegane Ernährung der wichtigste Schritt zum Beenden des Klimawandels ist", sagt Nagel. "Ich versuche, die Leute darauf aufmerksam zu machen."

Auf dem Wochenplan des Restaurants stehen "Gerichte aus aller Welt". So gibt es beispielsweise an einem Dienstag ein rotes Thai-Curry mit Hühnerbrust oder Kartoffel-Lauch-Bratlinge mit veganem Feta, am Mittwoch Burrito mit Chili con Carne oder Gemüsepfanne mit Tofu und Reis. Am Donnerstag heißt es Schweinefilet mit Pilzrahm und Spätzle gegen gratinierte Aubergine mit Gemüsefüllung und Bulgur, am Freitag gegrillte Bacon-Ziegenkäse-Pralinen gegen Falafel.

Zusätzlich stehen noch zwei Klassiker auf der Karte des Restaurants: Burger nach Baukasten-System und Currywurst, jeweils auch mit einer veganen Option, dazu Pommes aus frischen Kartoffeln.

Vom Foodtruck zum Restaurant

Bekannt ist der Gastronom für seinen Foodtruck, dessen Konzept er jetzt in sein Restaurant übertragen hat. Der Weg zum eigenen Foodtruck war kurios. Philipp Nagel ist gelernter Koch, verdiente sich seine Sporen in der Sternegastronomie, machte mehrere Stationen in Deutschland und Österreich durch. Bis er die Arbeitszeiten und -bedingungen in der Gastronomie satthatte: "Und dann hatte ich keine Lust mehr", er beschloss, Baumanagement zu studieren. Aber: "Dann habe ich gemerkt, dass die Küche fehlt." Nagel machte seinen Meister, schloss als Jahrgangsbester ab, leitete Kantinen verschiedener Betriebe.

Schon 2020 hatte er den Traum vom eigenen Restaurant, "dann habe ich mal mehr, mal weniger intensiv nach Räumlichkeiten gesucht", erzählt er. Und dann kam Corona und Restaurants mussten schließen. Und so ging sein Foodtruck am Stadtpark an den Start. "Eigentlich ist das als Übergangslösung gestartet und dann stand ich da dreieinhalb Jahre", erklärt Nagel.

Die passende Location fand Nagel vier Jahre später an der Fürther Straße 9a. Der Foodtruck kommt nun nur noch bei Veranstaltungen zum Einsatz. Denn Nagel bewirtet zusätzlich verschiedene Events, auch Firmenfeiern und Hochzeiten - mit und ohne Foodtruck. Der Name "Heartcore Kitchen" war die Idee eines Stammgastes, vor der Eröffnung hatte Nagel seine Gäste nach Ideen gefragt. "Der hat jetzt ein Jahr Burger for free gewonnen", sagt Nagel und lacht.

Hier, an der Fürther Straße 9a, hat das Restaurant von Montag bis Freitag jeweils von 11.31 Uhr bis 18.27 Uhr geöffnet. "Wie viele hunderte Male ich gefragt wurde, warum die Öffnungszeiten so schief sind", erzählt Nagel lachend. Eines Tages habe eine Freundin seine Schilder am Foodtruck beschriftet, erzählt Nagel. Das Ergebnis: Leute schauen hin, finden es witzig, reden darüber - und es bleibt im Kopf.

Verwandte Themen


Keine Kommentare