27. November 1970: Von Meistern in Teile zerlegt

Nürnberg - Der „Engelsgruß“, unsterbliches Kunstwerk von Veit Stoß, ist nicht wieder zu erkennen. Die Lindenholzschnitzerei, in den Jahren 1517/18 geschaffen, liegt in Hunderte von Teilen zerlegt, in der Restaurationswerkstatt im Haus der Stadtmission in der Pirckheimerstraße.

Seit März machen sich elf Restauratoren an dem „Marienleuchter“ zu schaffen. Deutsche, eine Belgierin und ein Tscheche wollen dem „Englischen Gruß“ zu neuem Glanz verhelfen. Und sie tun ihre Arbeit gründlich. Landeskonservator Dr. Johann Taubert erklärte gestern, man werde sich auch von Terminen im Dürer-Jahr nicht drängen lassen.

Nürnberg

30.11.2020, 07:10 Uhr

Kalenderblatt: Nürnberg im November 1970

Im Jahre 1817 war das Kunstwerk gestürzt und schwer beschädigt worden. Die seitdem erfolgten Überarbeitungen sind zum Teil so schlecht gemacht, daß nur mit größter Sorgfalt die Originalsubstanz des Kunstwerkes wieder freigelegt werden kann.

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Jeden Tag treten neue Probleme auf, kein Tag verstreicht ohne Überraschungen. Eine der Überraschungen, die selbst die Restaurateure stutzen ließ: der überlebensgroße Erzengel Gabriel hat ... schwarze Fingernägel: keine Verstaubung, sondern vom großen Meister Veit Stoß stammend.