3. Oktober 1970: Ein teurer Kundendienst

3.10.2020, 08:09 Uhr
Während in der Innenstadt kaum ein Platz zu finden ist, herrscht auf den vom Einzelhandelsverband ausgewiesenen Parkflächen meist gähnende Leere.

Während in der Innenstadt kaum ein Platz zu finden ist, herrscht auf den vom Einzelhandelsverband ausgewiesenen Parkflächen meist gähnende Leere.

Auswärtige Kraftfahrer, die in der Innenstadt einkaufen wollen, können ihr Auto kostenlos auf sechs Parkplätzen abstellen. Sie erhalten für sich und ihre Begleitung je einen Freifahrschein für die Straßenbahn.

Diese Schilder weisen auf die Parkplätze am Stadtrand hin.

Diese Schilder weisen auf die Parkplätze am Stadtrand hin.

Die City-Läden wollen mit diesem Angebot den Verkehr in der Innenstadt entlasten. Die Stadt hat die Parkplätze zur Verfügung gestellt, die Interessengemeinschaft teilt sich die entstehenden Kosten. Die Form des Nürnberger "Park and ride" ist einzigartig In Deutschland: wer sein Auto auf einem der vorgesehenen Stellplätze stehen läßt, erhält für sich und alle Personen in seiner Begleitung einen kostenlosen Hin- und Rückfahrschein der VAG.

Den Kundendienst läßt sich der Einzelhandel etwas kosten: jeder lange Samstag verschlingt über 2500 DM, die allein in das "Park and ride" investiert werden.

Sechs Parkplätze bieten sich den auswärtigen Kunden an: die Standplätze Thoner Weg, Billinganlage, Südkaserne, Meistersingerhalle, Messehaus und Pferdemarkt. Die Anfahrtswege sind gut beschildert, die Verkehrsverbindungen in die Innenstadt ausgezeichnet.

Das "Park and ride"-System wurde in Nürnberg erstmals Weihnachten 1969 erprobt. Die bisher gesammelten Erfahrungen veranlaßten die Parkgemeinschaft, ihren Service auch in diesem Jahr weiterzuführen. Denn in Stoßzeiten des Verkaufsgeschäftes wurden pro Parkplatz Hunderte von Fahrzeugen gezählt, die in der Innenstadt keinen Platz mehr hätten finden können.

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