Abmarsch aus Ansbach: US-Armee schließt Barton Barracks
9.1.2015, 14:53 UhrErst im September vergangenen Jahres zog die US-Armee endgültig aus Bamberg ab, jetzt trifft es die nächste Kaserne in Franken: Weil das Pentagon sparen muss, werden 15 US-Army-Stützpunkte in Europa geschlossen - darunter auch die Barton Barracks. Das geht aus einer Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums hervor. Die dort ansässige Department of Defense Depedents School, eine Schule für Angestellte des Verteidigungsministeriums, soll nach Sembach in Rheinland-Pfalz verlegt werden - all das innerhalb der nächsten zehn Jahre.
Eine Billion US-Dollar will das Pentagon in den kommenden zehn Jahren so einsparen. Besonders hart treffen die geplanten Maßnahmen Großbritannien: Insgesamt 2000 Soldaten sollen abgezogen, der Stützpunkt Mildenhall sogar komplett zurück an Großbritannien übergeben werden.
In Deutschland wird neben den Barton Barracks in Ansbach auch ein kleinerer Stützpunkt in Pirmasens (Rheinland-Pfalz) geschlossen. Der Standort Illesheim im Landkreis Neustadt/Aisch allerdings bleibt erhalten - hier soll lediglich ein sogenanntes commissary, also ein Lebensmittelgeschäft, geschlossen werden.
Rund 500 Soldaten und zivile Mitarbeiter in Ansbach würden versetzt - die meisten von ihnen aber innerhalb von Ansbach, erklärte Standortsprecherin Cornelia Summers am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Nur die in Barton Barracks untergebrachte Schule für Angestellte des US-Verteidigungsministeriums werde nach Rheinland-Pfalz verlegt. Die Barton Barracks ist eine von fünf US-Kasernen in Ansbach und soll voraussichtlich 2021 geschlossen werden.
Insgesamt 67.000 US-Soldaten sind in Europa stationiert. Angesichts der Krise in der Ukraine will das Verteidigungsministerium daran auch nichts ändern. Durch die Umstrukturierung sollen 6000 Angestellte der US-Armee ihren Standort wechseln, mittelfristig ist eine Verlagerung von Kapazitäten von Großbritannien nach Deutschland geplant. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums werden knapp 1100 Arbeitsplätze im "unterstützenden Bereich" wegfallen.
Der US-Stützpunkt in Ansbach sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Ärger. Die Bürgerinitiative "Etz langt's" protestierte gegen die Stationierung der Soldaten. Auch über den Lärm der in Katterbach untergebrachten Hubschrauber gab es heftige Diskussionen - die allerdings werden weiter über Ansbach fliegen: das sogenannte Ansbach Airfield bleibt bestehen.
Dieser Artikel wurde am Freitag um 14:53 Uhr aktualisiert.
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